SCHREIBMASCHINEN Peter Homfeldt betreut Ausstellung
Auch im Ehrenamt ist der Schortenser seiner damaligen Wirkungsstätte eng verbunden. Er hofft, dass die Ausstellung ausgebaut wird.
ROFFHAUSEN – Besucher der Olympia-Ausstellung des Heimatvereins Schortens kommen an Peter Homfeldt nicht vorbei. Der 74-Jährige betreut die Schau, die auf 30 Quadratmetern im Gebäude 7, dem ehemaligen Kundendienst, untergebracht ist, seit anderthalb Jahren. Obwohl er selbst dort von 1953 bis 1956 Feinmechaniker lernte, ist er kein Romantiker, wenn er eines der Exponate in Händen hält.
„Die Zeit ist durch“, sagt Peter Homfeldt und scheint mit den 1993 geschlossenen Olympia-Werken abgeschlossen zu haben. An seine Zeit dort, immerhin bis 1989, hat er durchweg positive Erinnerungen.
Dort begegnete er auch seiner Frau Maria, die anfangs Laufmädchen und später Werkstattschreiberin war. Der gebürtige Lüneburger kam durch seinen zur Kriegsmarinewerft dienstverpflichteten Vater nach Voslapp. Gerne erinnert sich Peter Homfeldt, wie viel Freiheit sie als Kinder „dicht am Deich“ genossen, und an den riesigen Strand.
Die Hälfte seiner Mitschüler sei in den Ruhrbergbau gegangen, erinnert sich Homfeldt. Sein Vater, Elektriker bei Olympia, habe sich für seine Lehrstelle eingesetzt. In der Versuchswerkstatt in Roffhausen wurde er Alfred Amman, späterer Heimatvereinsvorsitzender und Ausstellungsinitiator, als Lehrling zugeteilt.
Homfeldts weitere Stationen waren die Arbeitsvorbereitung, der Aufbau eines Sonderlagers für Kleinserien von Spezialrechenmaschinen, die Rechenmaschinenkonstruktion und die allgemeine Entwicklungsleitung. Zwölf Jahre war die Wertanalyse sein Betätigungsfeld. Vom Marketing Produktplanung ging er schließlich bis zum Ruhestand 1996 zur AEG nach Oldenburg.
Das Interesse für die Heimatgeschichte wurde bei Peter Homfeldt durch seinen Kollegen, Werkzeugbauer Erhard Harms, geweckt. Für Harms, damals Heimatvereinsvorsitzender, kopierte er 1970 alte Landkarten der Region. Im Ruhestand wurde sein Engagement als Mitglied intensiver, und seit einem Jahr ist Peter Homfeldt einer von zwei Stellvertretern des Vorsitzenden.
Neben der Tätigkeit als Betreuer der Olympia-Ausstellung hat der Heimatkundler als Familienforscher seine Familie bis 1690 zurückverfolgt, und monatlich trifft er sich, zusammen mit Fritz Böhm, mit dem Arbeitskreis „Vertriebene“ der Oldenburgischen Landschaft. Die letztjährige Heimatvereinsausstellung „Die Gebeine des Klosterparks“ initiierte er mit.
Obwohl Peter Homfeldt kein Sammler ist, fasziniert ihn die miterlebte technische Entwicklung von der Mechanik zum Mikroprozessor. Gerne gibt er seinen Besuchern, von denen im Jahr 2011 immerhin 360 gezählt werden konnten, die acht Kilogramm schwere „Brunsviga“ von 1968 in die Hände und lässt sie sie mit einem modernen, wenige Gramm schweren Rechner vergleichen.
Die Olympia-Ausstellung entstand im Jahr 2008 auf Initiative Alfred Ammans und der damaligen Diplomandin Regina Rüdebusch. Wer die Ausstellung besuchen möchte, kann sich bei Peter Homfeldt oder im TechnologieCentrum Nordwest (TCN) auf eine Liste setzen lassen. Oft kommen auch Schüler- und Radfahrergruppen sowie Klassentreffen. Vielen der Älteren ist Peter Homfeldt bekannt.
Der am häufigsten gehörte Satzanfang sei „Weißt du noch“, denn die meisten Besucher seien an der eigenen Vergangenheit interessiert, und es werde viel erzählt.
Die Olympia-Ausstellung sei ausbauwürdig, findet Peter Homfeldt. Beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur seien vom Heimatverein Förderanträge für kleine Museen gestellt worden. Dann könnte man größere Räumlichkeiten auf dem TCN-Gelände beziehen und die Maschinen könnten von Regalen in Vitrinen wechseln. Höhepunkt der Präsentation sollen sechs Arbeitsplätze werden, an denen Besucher das Maschineschreiben vergangener Zeiten nachempfinden können.
Moin Herr Peter Homfeldt,
ich habe noch eine alte Olympia Rechenmaschine, die ich schon vor ein paar Jahren mehrmals dem Heimatverein (Olympia-Museum!?) angeboten habe, da so eine lt. einem Buch (?) über die Olympiawerke noch gesucht würde. Leider bekam ich außer einer nicht so schönen Bemerkung eines Herrn …?, keinen befürwortenden noch ablehnenden Bescheid.
Sollten Sie Bedarf haben oder auch nicht, geben Sie mir Bescheid.
Ich würde Ihnen evtl. ein Foto der R-Maschine senden, wenn Sie mir eine E-Mail-Adresse nennen.
Auch habe ich noch meine Berichtshefte und einige praktische Arbeiten von Zwischenprüfungen aus meiner Lehrzeit als Feinmechaniker 1959-1962 bei den Olympiawerken, die zur Verfügung stellen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Adolf Hillerts
Moin Herr Homfeldt,
ich bin auf die Präsentation zu Olympia Roffhausen gestoßen.
Mein Vater hat dort viele Jahre gearbeitet, er hat nächste Woche Geburtstag und ich würde ihm gerne diese Präsentation zeigen. In seinem Umfeld gibt es keinen Computer, kein WLan, …
Meine Frage und Bitte: Könnten Sie mir Ihre Präsentation mit den 133 (?) Bildern wohl schicken? Ich habe sie mir angesehen und finde sie ausgesprochen gelungen. An einige Zeitungsartikel kann ich mich noch erinnern, natürlich auch an die heiße Schlussphase.
Mein Vater kam eines Tages von der Arbeit und berichtete, dass ein AEG-Chef nach einem Rundgang durchs Werk unvermittelt auf einer Schreibmaschine schrieb und danach ein Abteilungsleiter das Blatt sofort an sich nahm. Dort stand drauf: „Was ich bisher gesehen habe, betrachte ich mit großer Skepsis.“
Merkwürdig, woran man sich nach so langer Zeit noch erinnert.
Was meinen Sie – kann das mit der Präsentation klappen? Nur zum Gebrauch beim 86. Geburtstag meines Vater.
Herzl. Dank und Gruß
Ihr
J. Wesselhöft