Zeitachse

  • Wenige Jahre vor Beginn der neuen Zeitrechnung: Der römische Geschichtsschreiber Plinius besucht die Nordseeküste und beschreibt die Menschen als erbärmlich lebend auf Land, das zweimal pro Tag vom Meer überflutet wird.
  • Einige Jahre darauf: Der römische Geschichtsschreiber Tacitus kommt zu anderen Ergebnissen. Er bezeichnet die hier lebenden Menschen als edel, bescheiden und mutig, und Tributzahlungen in Rinderhäuten weisen darauf hin, dass Vieh gezüchtet wurde.
  • 5. Jahrhundert: Auf einem Geestrücken, das mit heidnischen Nord-Süd-Begräbnissen, Urnenbestattungen und christlichen Ost-West-Begräbnissen bis zum 12. Jahrhundert belegt wird. Nach dem Bau der Kirche dient die Warft als Friedhof.
  • 12. Jahrhundert: Überlieferung der so genannten Oestringer Fehde in deren Folge der Kirchenbau entsteht.
  • 1153: Gelöbnis eines Kirchenbaus zur Ehre des heiligen Stephanus. Baumaterial: Granitquader und Tuff. Ende der Bauzeit 1168.
  • 1175: Bau einer Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria mit Kollegiatsstift von Kanonikern des Klosters Oestringfelde

Kanoniker mit Almutium über dem linken Arm (Internet)

1323 Grundsteinlegung des Glockenturms (Kloster Oestringfelde)

1348 Die Chorherren des Klosters Oestringfelde sterben durch die im Land herrschende Pest

1350 Das Kloster wird den Dominikanerinnen aus Norden als Geschenk überlassen

1361 Keno tom Brook untergräbt die Nordwand und Apsis der Kirche und bringt sie zum Einsturz. Er zündet das Reetdach an, das abbrennt.

1535 also 26 Jahre vor der Heidemühle wird die so genannte Klostermühle vom Kloster Oestringfelde nach Schaar versetzt. Später hieß sie Schaarmühle. Die Mühle blieb bis 1571 landesherrlicher Besitz. Ab dann Pächter Hinrich Tjaden

1548 Erste Schulordnung im Jeverland. Danach entsteht auch die erste Schule in Schortens als Anbau an die südliche Kirchwand. 1604 wird in Kirchenunterlagen bereits von einem Lehrer berichtet

1561 Die Mühle wird von Papentum vom so genannten Braunen Berg in die Heide versetzt. Einsame Heide, wo hauptsächlich Schafe weideten. Allein in Klosterbesitz befanden sich lt. Selle (S. 294) 310 Schafe

1572 Aufhebung des Klosters Oestringfelde durch Maria von Jever

1576 Die Hammelmannsche Kirchenordnung wird eingeführt und mit ihr die allgemeine Schulpflicht.

1609 Die Klosterkirche wird abgebrochen

1661 Am 13. Januar schlägt ein Blitz in den damals gegenüber heute höheren Glockenturm von St.-Stephanus.. Der Turm brennt aus, die Glocken fallen herunter. Die kleine Glocke wird vollständig zerstört. Die große Glocke wird beschädigt, kann repariert werden. Die mittlere wird im Turm aufgehängt und noch als Notlösung eine Zeit lang gebraucht.

1668 Der Glockenturm ist wieder hergestellt, 50 Fuß hoch, und wird im darauf folgenden Jahr mit Schiefer eingedeckt.

1676 Am 6. Juni ist bei stillem Wetter die 1668 fertig gestellte Turmspitze eingestürzt und hat den ganzen Turm und einen Teil der Kirche zerstört. Die Orgel wird in Mitleidenschaft gezogen, kann aber repariert werden. Die herabgestürzten Glocken bleiben heil bis auf die mittlere, die durch Aufsetzen einer neuen Krone instand gesetzt werden kann.

1731 Errichtung eines eigenen Schulhauses auf dem Brink; heute Gaststätte „in´t Dörp“

1738 Der letzte Wolf wird erlegt

1770 Der Turm der Klosterkirche wird abgebrochen

1786 Das Armenwesen wird im Oldenburger Land neu geordnet. Der Staat unter Herzog Peter Friedrich Ludwig erlässt eine Armenordnung. Kommunale Armenhäuser entstehen, in Schortens an der Plaggestraße, später Feuerwehr und heute „Deutsches Rotes Kreuz“.

1831 Gründung von politischen Gemeinden auf Basis der Grenzen der Kirchengemeinden im Land Oldenburg

1839 Hofrat Ehrentraut kauft den Klosterhof für 10900 Reichsthaler

1845 Abbruch der alten Bockwindmühle. Ersetzt durch einen Erdholländer

1846 Bau der Schule am Klein-Ostiemer-Weg (heute Wohnhaus)

1856 Der Gemeinderat tritt nach der Landgemeindeordnung von 1831 erstmalig im Haus des schon bis dahin als Gemeindevorsteher tätigen Dudde Ammen Eilks zusammen

1871 Bahnlinie von Sande nach Jever (Güterverkehr über Heidmühle (vermutlich gleicher Grund wie schon Mühle – Verkehrwege)

1873 Probebohrungen (Wasserversorgung Wilhelmshavens)

1876 Von der Oldenburgischen Regierung werden feuerpolizeiliche Verordnungen erlassen. Der Gemeinderat beschließt die Gründung der freiwilligen Feuerwehr.

1878 Wasserwerk Feldhausen geht in Betrieb

1885 Das Gebäude der Aktienbrauerei wird gerichtet

1888 Bau der Schule Ostiem am Theilenweg (heute Wohnhaus)

1895 Schortens = 1782 Einwohner,

1905 Bau der Schule Oestringfelde

1905 Schortens 2550 Einwohner

1905 Im April genehmigt das Staatsministerium die Anlegung eines jüdischen Friedhofs an der Menkestraße

1906 Der Gemeinderat beschließt aufgrund des Bevölkerungszuwachses Heidmühle zur selbstständigen Bauernschaft zu machen.

Als Bezirksvorsteher der neuen Bauernschaft wird der Landwirt Heinrich Asche zu Feldhausen gewählt.

1908 Dr. Gossel lässt das Eckhaus Menke-Ecke Plaggestraße errichten und eröffnet die erste dauerhafte Arztpraxis in Schortens

1910 Die alte Pastorei wird abgebrochen

1910 Die Schule Heidmühle wird zunächst zweiklassig errichtet.

1911 Der Börverweg, heute Plaggestraße, erhält ein Steinpflaster

1911 Bau der Schule Roffhausen an der Roffhauser Landstraße (heute Seminarveranstaltungen auf privatwirtschaftlicher Basis)

1913 Abbruch.der Heidemühle und Verkauf nach Apen

1920 Das Gebäude der ehemaligen Aktienbrauerei wird zur Margarinefabrik umgebaut.

1920 Die Gemeinde lässt am Diekenweg eine Baracke aufstellen, um Raum für die bis dahin in Privaträumen stattfindenden Gemeinde – Angelegenheiten aufzunehmen

1920 Am 20. November wird der neue Friedhof an der Plaggestraße feierlich eingeweiht.

1931 Gründung der Molkereigenossenschaft Ostiem

1933 Die Großgemeinde Oestringen wird geschaffen durch Zusammenlegung von Schortens mit Sande, Sandel und Cleverns

1936 Der Flugplatz Upjever wird gebaut

1936 Das Rathaus in Heidmühle wird errichtet.

1938 Erste Funde eines Gräberfeldes aus der Zeit vom 5. bis 12. Jahrhundert an der Plaggestraße

1944 Am 2. Februar erfolgt der erste Spatenstich für die Trollibuslinie Jever – Wilhelmshaven.

1946 In einer Baracke in Roffhausen wird eine katholische Schule eingerichtet

1946 Die Bielefelder Schreibmaschinenfabrik siedelt sich in Roffhausen an

1948 Die Produktion von Schreibmaschinen ist angelaufen. Die ersten Maschinen kommen vom Band

1948 Das Freibad eröffnet das Freibad Heidmühle zum ersten Mal seine Pforten

1949 Die Volkshochschule Schortens wird gegründet

1949 Die Gemeindebücherei wird gegründet. Den Grundbestand bildet die Bücherei des Gastwirts Tiefensee, die von der Gemeinde für

750,- Deutsche Mark übernommen wurde.

1949 Die Gründung eines Wochenmarktes wird beschlossen

1950 Die Friedhofskapelle wird errichtet

1951 Baubeginn einer achtklassigen Volksschule in Roffhausen. 5 Räume sind für die Kinder evangelischer und drei Räume für die Kinder katholischer Konfession vorgesehen.

1957 Grundsteinlegung für den evangelischen Kindergarten in Roffhausen

1957 Olympia stellt den 11 000sten Mitarbeiter ein

1959 Im Januar verschmelzen die Brunsviga-Maschinen-Werke, Braunschweig, mit den Olympia-Werken in Roffhausen

1969 Der Personalbestand der Olympia Werke beträgt weltweit 20 000 Mitarbeiter

1963 Einweihung der Kirche in Heidmühle,

1969 Am 12. August nimmt die neu erbaute Schule Oestringfelde den Schulbetrieb auf

1970 Die Molkereigenossenschaft wird aus wirtschaftlichen Zwängen aufgelöst. Der Betrieb wird geschlossen

1971 Am Mühlenweg entsteht eines der größten Bauvorhaben der damaligen Gemeinde Schortens, ein Schul-, Sport- und Freizeitzentrum. Zur Entscheidung steht ein modernes Hallenschwimmbad (heute Aqua Toll)

1971 In Heidmühle geht der Kindergarten in Betrieb

1972 Gebietsreform. Die Gemeinde Sillenstede mit Accum kommt zu Schortens

1974 Am 5. Januar wird das Hallenbad eröffnet.

1975 Das von Horst Bartels in Schortens gegründete Tiefkühlunternehmen nimmt mit der Lagerung von Magermilchpulver den Betrieb auf.

1978 Das Kaffeehaus Barkel feiert 100jähriges Bestehen

1979 Das Rathaus wird für ca. 3. Millionen DM erweitert.

1980 Der Umsatz der Olympia-Werke überschreitet den Wert von

1000 000 000 (1 Millliarde) Deutsche Mark

1983 Einweihung Martin-Luther-Haus

1992 Die Olympia-Werke werden zum Ende des Jahres geschlossen

1993 Das Technologie-Centrum-Nordwest (TCN) wird gegründet

1993 Städtepartnerschaft mit Nagybajom

1998 Der Verein „Lebensweisen“ plant auf der Hofstelle von Peter Finkenstädt in einem Hofgebäude eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit Verbindung zu einem Arbeitplatz, an dem die Bewohner entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen gefördert werden

1999 Das Jugend-Freizeitheim Pferdestall besteht im April 20 Jahre und wird aus diesem Anlass für 70 000,- D-Mark renoviert.

2003 Das Jagdbombergeschwader (JaboG) in Upjever wird nach Entscheidung im Verteidigungsministerium aufgelöst

2004 Am 20. Dezember beginnt der Baustart bei Nordfrost an der Straße „Zum Kolk“, heute „Nordfrostring“, für ein vierstöckiges Verwaltungsgebäude

2004 Am 10. Oktober wird die Städtepartnerschaft zwischen Pieszyce und Schortens vereinbart

2005 Schortens wird am 21. Januar zur Stadt ernannt

2005 Am 1. Juni erhält Schortens den Status „Selbstständige Gemeinde“

2005 Der interkommunale Campingplatz (Jever / Schortens) wird im Juni eröffnet.

2005 Nach dem Erfolg beim Bauabschnitt I der Brauerwiesen, wo inzwischen mehr als 100 Eigenheime entstanden, erfolgt im Oktober der erste Spatenstich für den Bauabschnitt II.

2005 Zur Erinnerung an die „middelste“ Fähre zwischen Oestringen und Rüstungen veranstalten die Vereine aus Middelsfähr und Roffhausen im August ein Fährfest

2008 Die Wilhelmshavener Zeitung berichtet am 25. Januar: Die Hauptschule wurde vom Kultusministerium als einzige Schule in Friesland in die Riege der Ganztagsschulen aufgenommen

Die vorgenannten Daten wurden von mir registriert, wenn ich mich mit bestimmten Themen beschäftigte, sind aber keinesfalls vollständig.

Alfred Amman

August 2011

Gemeindevorsteher und Gemeindedirektoren (letztere gab es erst ab 1945 durch Anordnung der Militärregierung)

1800 – Helmerich Hillers Richter

1815 – 1835 Anton Eilks/ Schortens

1836 – 1845 Johann Hinrich Plagge/Barkel

1846 – 1847 Helmerich Hillers Richter

1848 – 1854 Siebelt Eiben Janssen

1855 – 1856 Jacob Grahlmann /Ostiem

1856 – 1877 Dudde Ammen Eilks / Schortens

1877 – 1882 Jacob Grahlmann Groß-Ostiem

1882 – 1906 Johann Hinrich Plagge / Barkel

1907 – 1919 Georg Gerdes / Abbickenhausen

1920 – 1931

Carl Jahn / Schortens

1932 Martsfeld, Addernhausen

1933 Eduard Hoting, Sande

1933 Bernhard Friedrich Koch Schortens

1936 Otto Stillhahn, Sande

1938 Friedrich Westje, Varel

1945 Konrad Menke

1945 Gemeindedirektor Körner

1946 Wilhelm Schwarten, Ostiem

1946 Heinrich Tönjes

1948 Gemeindedirektor Dr. Bolz 1948 nur bis Auflösung von Oestringen. Im gleichen Jahr

1948 neuer Gemeindedirektor Dr. Ritter

1948 Fritz Pude

1949 Heinrich Tönjes

1954 Emil Martsfeld

1956 Heinrich Tönjes

1959 Friedrich Theilengerdes

1964 Heinz Hinrichs

1966 Gemeindedirektor Otto Meins

1974 Helmuth Ennen

1981 Karl Harms

1986 Peter Torkler

1986 Ab 1. November ist Wolfgang Schmitz neuer Gemeindedirektor bis zur Eingleisigkeit 2004

1996 Herbert Lahl

2004 Gerhard Böhling Der Bürgermeister ist zugleich zuständig für die Verwaltung (eingleisig wie bis 1945)

2011 Gerhard Böhling Wiederwahl