Johann Gerdes

von Helmut Hoffmann


Johann Gerdes wurde am 29.04.1897 in Friedrichsschleuse bei Carolinensiel geboren. Einige Zeit nach der Eheschließung mit Gretchen Lübben aus Neugaude/Ostfriesland zogen sie in das idyllische Wurtendorf Ziallerns im Wangerland. Aus dieser Ehe gingen 9 Kinder hervor. Am 1. Mai 1938 kauften sie sich in Schortens ein Bauernhaus in der damaligen Bismarckstraße, jetzt Hoppentun. Johann Gerdes war zu diesem Zeitpunkt für die Marine als Leiter eines Bautrupps tätig und war u.a. in den Kriegszeiten auch für den Bunkerbau zuständig.

Zusätzlich bewirtschaftete er mit der gesamten Familie einige Hektar Ackerland, zum Teil zur Selbstversorgung; primär aber bauten sie Rettich und Gemüse in größeren Mengen an. Dieses Gemüse wurde in den Kriegszeiten waggonweise nach Bayern für die Versorgung der dort lebenden Bevölkerung transportiert. Das brachte ihm den Spitznamen „Rettichbuur“ oder „Jan Rettich“ ein. Dies mochte er aber gar nicht gerne hören. Sein Zuckerrübenschnaps, den er in der Nachkriegszeit ansetzte, war übrigens heiß begehrt und kalt getrunken.

Dass es Johann Gerdes auch um die Belange seiner Mitmenschen ging, bewies er in seiner beratenden Funktion für Rentenangelegenheiten. Hin und wieder kam es auch vor, dass er diese Rentenbescheide, zusammen mit den Betroffenen, überprüfen ließ. Somit wurde oft eine höhere Rente erzielt. Er leistete auch Beistand bei Prozessen vor Gericht. Sehr oft ging es dadurch für den Betroffenen günstiger, wenn nicht sogar sehr günstig aus. Bezug nehmend auf den Beruf des Rechtsanwaltes nannte man ihn auch hin und wieder scherzhafterweise Linksanwalt. Diese beratende Funktion leistete er bis ins hohe Alter.

Hobbymäßig liebte er den Bürgerverein über alles, und er übte die Tätigkeit des Schriftführers über Jahre aus. Nach einem erfüllten Leben verstarb er am 12.07.1981.