Führung Diekenkamp

Dr. Jana Fries vom Landesamt für Denkmalpflege aus Oldenburg und
Ausgrabungsleiter Dr. Georg Eggenstein gaben am 29. April eine Überblick über die erfolgte Ausgrabung. Hier einige Impressionen:

Aufgrund dieser für das 12. Jahrhundert typischen gefundenen
Scherben wird angenommen, dass auch die entdeckten Brunnen aus
dieser Zeit stammen und somit ca. 800 Jahre alt sind.
Ferner wurden Scherben von Gefäßen aus dieser Zeit gefunden, die
aus dem Rheinland stammen und mit dem Transport der Tuffsteine für
den Kirchenbau nach Schortens gekommen sein könnten.

Auf 3,4 ha wurden Grabungen durchgeführt und 70 Brunnen
unterschiedlicher Bauart gefunden.

Brunnen mit Strauchring
Brunnen mit Torfring

Die Fachleute sind der Meinung, dass in diesem Gebiet die Erbauer der
St.Stephanus-Kirche während der Bauzeit gelebt haben und aus den
vielen Brunnen das Wasser zum Ablöschen des Muschelkalkes
entnommen haben. Nach Bauende werden sie weitergezogen sein und
ihr Hab und Gut vollständig mitgenommen haben.
Ich möchte, dass diesmal Ausgrabungsgegenstände vor Ort bleiben.
Rechtlich gehören diese dem Grundstückseigentümer und wenn dieser sie nicht behalten will gehen sie in den Besitz des Landes Niedersachsen über. Über das Landesamt für Denkmalpflege können dann befristete Leihverträge abgeschlossen werden. In Absprache mit Frau Nöldeke habe ich die ev.-lutherische Kirchengemeinde angeschrieben mit der Bitte sich um Ausgrabungsgegenstände zu bemühen. Diese sollten in einer Vitrine in der St.Stephanus-Kirche als Zeitzeugen des Kirchenbaus ausgestellt werden.
Den Archäologen ist wichtig, alle Fundstücke dokumentiert zu haben.
Eine wissenschaftliche Auswertung kann dann später erfolgen.

Die Arbeit der Archäologen im Diekenkamp

Ein Bagger räumt den Mutterboden zur Seite und Archäologen folgen, um die frei gelegte Fläche nach möglichen – jetzt sichtbar gewordenen Funden – abzusuchen
Der Grabungsleiter -Dr. Eggenstein – freute sich über diese freigelegte Stelle. Der linke dunkle Teil ist ein ehemaliger Graben, direkt im Anschluss daran die dunkle Stelle mit dem kleinen roten Pfeil ist ein Brunnen. Der hellere Ring um dem Brunnen ist der Aushub der Baugrube für den Brunnen.
Ein Archäologe säubert sorgfältig eine Fundstelle.
Die Fundstelle wird nummeriert, die Breite und die Tiefe mit Maßstäben bestimmt sowie die Himmelsrichtung angegeben. Links liegt der Pfeil, der nach Norden zeigt.

Archäologische Grabungen im Diekenkamp

Seit Wochen sind Archäologen im zukünftigen Baugebiet Diekenkamp
tätig. Es wurden bereits über 60 Brunnen gefunden, von denen unsere
Kirchenforscherin Frau Nöldeke annimmt, dass sie zur Zeit des Baus
der St. Stephanus-Kirche benötigt wurden.

Das Bild zeigt den Boden und den Querschnitt eines Brunnens

Um Arbeiten zu können, wurde damals eine größere Grube von gut 2 Meter
Durchmesser und 2 Meter Tiefe ausgehoben und dann Torfstücke als
Wand im Kreis aufgeschichtet. Der Raum außerhalb der Brunnenwand
wurde mit dem Aushub verfüllt. Der Torf ist noch richtig gut erhalten.
Die Archäologen können nur den oberen Teil des Brunnens freilegen, weil bei tieferer Grabung wegen des Grundwassers alles zusammenbrechen würde.

Vor Grabungsbeginn musste mit einem Bagger die gut einen halben Meter dicke Mutterbodenschicht bis auf den auf dem Bild zu erkennenden Füllsand abgetragen werden. Jetzt konnten die Archäologen dunkle Stellen entdecken und freilegen. In diesem Fall sind diese Stellen Reste von Holzpfählen und wenn sie sich wie hier in einer Reihe befinden, so liegt die Vermutung nahe, dass es die Stützpfeiler eines Gebäudes gewesen sein könnten.

Freigelegte Holzpfähle