„He Kröger, kumm nu eben her un bring uns dat Güstkinnelbeer“, rief Michael Kunz am Sonnabendabend kurz nach halb neun durch den Saal in der Gaststätte Friesen-Hof in Heidmühle. Zuvor hatten sich die Mitglieder des Heimatvereins Schortens mit einem deftigen Imbiss gestärkt, so konnte nun das hochprozentige Getränk begutachtet und probiert werden.
Was vor 84 Jahren zum ersten Mal gefeiert wurde, kam jetzt wieder sehr gut an: Die zahlreichen Gäste erlebten einen vergnügten Abend.
Das Traditionsfest „Güstkinnelbeer“ erinnert an die Geschichte um den letzten Wolf in Oestringfelde. Diese geht auf das Jahr 1738 zurück, damals soll Ende November der letzte Wolf auf Beutezug in Oestringen gewesen sein. Beim Eindringen in einem Stall wurde er aber erwischt, Anthon Richter soll den Wolf damals mangels einer Kugel mit einem Knopf seiner Weste erschossen und ihn dann an einen Eichenbaum in der Nähe aufgehängt haben. Der Eichenbaum wurde seitdem Wolfsgalgen genannt. Als er gefällt wurde, wurde zur Erinnerung ein Baumstamm mit einem galgenartigen Ast an gleicher Stelle errichtet und mehrfach erneuert.
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