Schoost wird 900 Jahre alt im Jahre 2024

(nach Angaben von Rudi Rabe, Heimatverein)

Gaststätte Heiken um 1900 (später Waldschänke)


In der Stadt Schortens ist nach dem Stadtteil Schortens der Wohnplatz Schoost die zweitälteste Ansiedlung. In einer päpstlichen Urkunde vom 27.September 1124 wird „“Scohurst“, das heutige Schoost, erwähnt. Es handelt sich um eine Aufzeichnung von Landbesitzungen, die dem damaligen Kloster Rastede gehörten. Der Name Scohurst ist friesisch und deutet auf eine bewaldete Erhöhung hin, die Schutz vor den Fluten des Meeres bot. Alte Flurnamen lassen
erkennen, dass es hier einen kleinen Hafen gegeben hat. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wechselte der Ortsname über Scogeste zu Scoest und 1587 schließlich zu Schost. Aus diesem Jahr gibt es ein Erbregister, in dem acht landwirtschaftliche Anwesen nachgewiesen sind. Mit knapp 150 Einwohnern ist Schoost der kleinste Stadtteil der Stadt Schortens. Die Einwohnerzahl hat sich in einem Jahrhundert verringert. Die Volkszählung des Großherzogtums Oldenburg stellte 1905 für Schoost mit Kohlthunerei und Hammrich 183 Einwohner und 31 Häuser fest. Im 18. Jahrhundert befand sich in der Gaststätte
Heiken (an der Schooster Straße gelegen) ein Großherzogliches Wegezollamt. Einfuhren aus dem „Ausland“ (Ostfriesland = Preußen) wurden hier mit einem Zoll belegt. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts existierte die „Abendschule“, geleitet von Hinrich Wolken und Hermann Wilken. Hier wurden in großer Runde politische, berufliche und persönliche Bereiche diskutiert und besprochen. So manche Tasse Tee wurde getrunken, aber auch die alkoholischen „Stärkungsmittel“ kamen nicht zu kurz. Mit der Schließung der
einzigen Gaststätte „Waldschänke“ ging auch die Ära „Abendschule“ zu Ende. Anfang der 1960er Jahre baute Rudolf Heiken auf dem Gelände der abgerissenen „Waldschenke“ am Ginsterweg ein Wohnhaus mit einer DEA-Tankstelle, die sich aber wegen des ungünstigen Standortes nur wenige Jahre hielt. Auch ein
Lebensmittelgeschäft erwies sich als unrentabel.

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