Reise in die Geschichte Ost-Frieslands

AUSFLUG Heimatverein Schortens besucht Museen in Norden und Münkeboe

SCHORTENS/MX – In die Stadt Norden führte der jüngste Ausflug des Heimatvereins Schortens. Ein Bus voll interessierter Heimatfreunde nahm an dieser von Bogedan Grahlmann, bekannt als Leiter des Heimathauses, vorbereiteten Reise teil.

Es ging zunächst ab Rispel über den alten friesischen Heerweg. Grahlmann erläuterte, dass beim „Nobiskrug“ im Bereich der alten Gemeinde Sandel westlich von Jever und südlich der Straße durch Sandelermöns eine mittelalterliche Landwehr (Burgstelle) lag. Reste davon seien in der Landschaft noch zu sehen.

Die Burgstelle sei mit doppeltem Wall und Graben umgeben gewesen. Um 1785 seien noch Grabhügel zu erkennen gewesen, die letzten seien um 1925 abgetragen worden.

Von hier ging die Fahrt über den Heerweg nach Borgholt bei Ardorf, wo ebenfalls eine mittelalterliche Landwehr gewesen sein soll. Der Heerweg geht dann über Middels nach Aurich. Ein von Johannes Mennen erstelltes Modell der einstigen Burg von Borgholt ist im Heimathaus von Ardorf zu sehen.

Auf der Weiterfahrt streifte die Gruppe noch Marienhafe mit der bekannten Marienkirche aus dem Jahre 1250 und dem Störtebeker-Turm. In den Westturm der Kirche soll sich Störtebeker zwischen den Jahren 1396 und 1400 nach seinen Beutezügen zurückgezogen haben.

Die Stadt Norden erkundete die Gruppe zunächst bei einer Stadtführung. Nach den vielen Informationen war eine Teepause im Teemuseum sehr willkommen.

Erste Station auf der Rückfahrt war der Ort Berumerfehn, der 1794 von der Norder Fehn-Companie gegründet worden war. Sieben Bürger aus Norden und Hage hatten es sich seinerzeit zur Aufgabe gemacht, die Berumer Moräste abzubauen, berichtete Grahlmann. Torf wurde zur damaliger Zeit in Ostfriesland bevorzugt als Brennmaterial genutzt, aber auch zum Bau von Brunnen verwandt. Zur Erschließung wurde ein Kanalnetz angelegt. Das verzweigte Netz hatte eine Länge von 13 Kilometern. Auf Kähnen erreichte das Brennmaterial den Umschlagplatz Norden.

Letzte Station der Heimatfreunde aus Schortens war dann in der Nähe von Aurich der Ort Münkeboe mit einem interessanten „Dörpmuseum“, in dem frühere Handwerkstechnik und Lebensweise dokumentiert wird. Beim ausgedehnten Rundgang fühlten sich die Besucher aus Schortens in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt.

Quelle: NWZonline.de – Landkreis Friesland.

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