Gemeindebürger Ostiem übergeben Vereinsfahne

Geschichte Verein der Gemeindebürger Ostiem übergibt seine Vereinsfahne
Schortens- /Seit dem ersten Weltkrieg, genauer seit seiner Gründung am 17. Dezember 1916, wirkte der Verein der Gemeindebürger Ostiem zum Wohle der Gemeinde und heutigen Stadt Schortens. Damals trafen sich 26 Männer in Grahlmanns Wirtshaus, wie in der Vereinschronik steht. Doch damit ist nun Schluss, sagt Vorsitzender Richard Janßen bedauernd. „Am 9.März 2020 fand die letzte Mitgliederversammlung mit 27 Teilnehmern von gut 180 Mitgliedern im Bürgerhaus Schortens statt. Die Coronapandemie brachte das
Vereinsgeschehen seither komplett zum Erliegen“, fährt er fort. In der
Jahreshauptversammlung hätten Vorstandswahlen angestanden. In den letzten Jahren sei die Vorstandsarbeit, also Vorsitz, Schriftführer ohne Vertretung und Mitgliederverwaltung, allein bei ihm verblieben, begründet Richard Janßen den Entschluss, nicht erneut zu kandidieren. Zudem plagen den Vorsitzenden, seit 2015 im Amt, ebenso wie Gerold Rickerts, Kassenwart seit 1978, gesundheitliche Probleme. Aufrufe an die Mitglieder zur Beteiligung an
Vorstandsarbeit blieben seit Ende 2019 fruchtlos. So schlug der erweiterte Vorstand mit den sechs Mitgliederbetreuern die Auflösung vor und forderte die zuletzt 151 Mitglieder schriftlich auf, darüber abzustimmen. 141 Mitglieder stimmten der Auflösung zu. „Das war ein eindeutiges Votum. Mit der abschließenden Kassenprüfung wurde das letzte Bankguthaben festgestellt und danach an die Mitglieder ausgekehrt“, so Richard Janßen.

Die kunstvoll gestickte Vereinsfahne samt Stocknadeln und Fahnenbändern, Königskette und -orden vom Schützenfest beim Ostiemer Hof sowie zwei siegelähnliche Stempel überreichte er an Johannes Peters, Vorsitzender des Heimatvereins Schortens von 1929 e.V. Die Fahne befand sich viele Jahre beim langjährigen Vorsitzenden der Gemeindebürger Ostiem, Uwe Schneider, der sich, so Richard Janßen, um den Verein unheimlich verdient machte. Sie sei zu
schade, um in der Versenkung zu verschwinden, bekräftigte Johannes Peters, sollte aber wenig Sonnenlicht abbekommen. Beim Chronikkreis gebe es einen Fahnenschrank, Fahnen befinden sich ebenfalls im Stadtarchiv, darunter jene des gemischten Chores Schortens. Protokollbücher und Unterlagen der Gemeindebürger Ostiem seien bereits im Stadtarchiv, sagte Richard Janßen. Wer sich weiterhin einbringen möchte, könne dies im Heimatverein oder im
Bürgerverein Schortens tun, empfahl er.

Sammlung um einige Ausstellungsstücke erweitert

Geschichte: Neue Exponate im Heimathaus Schortens
Schortens-/ Der Heimatverein Schortens von 1929 e.V. hat Ende 2021 die „Bauernstube“ eines verstobenen Mitglieds übernehmen können. Nach längerer Sichtung und Abwägung hat sich der Vorsitzende Johannes Peters daran gemacht, einer Vielzahl der Exponate aus dem Alltagsleben vorangegangener Generationen im Heimathaus an der Jadestraße eine neue
Heimat zu geben. Bügeleisen, Waschbretter, Zinn, Glas, Porzellan, Steingut und eine große Anzahl Ackergeräte, wofür der Vorsitzende eigens ein Gestell schuf, werden nun in den begrenzten Räumen ansprechend präsentiert. „Eine Karte von 1868, die darstellt, wie die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven aufgebaut werden sollte, habe ich dem Arsenal für dessen Traditionssaal überlassen“, erklärte Johannes Peters, einst selbst Arsenalbeschäftigter. Auch Kalenderbilder von 1971, die unter anderem das erste deutsche U-Boot von 1906 zeigen, gehörten zum Nachlass.

Vortrag „Im Alter sicher leben“

Auf Einladung des Heimatvereins Schortens informierte die Präventionsbeauftragte der Polizei, die Polizeioberkommissarin Anja
Kienetz, zahlreiche Interessierte. Betrüger suchen sich gerne ältere Menschen als Opfer aus, weil diese noch mit Freundlichkeit aufgewachsen sind und Leute nicht gerne vor der Tür stehen lassen. Es wird versucht, sich Eintritt zu verschaffen durch zum Beispiel Bitten um ein Glas Wasser, sich ausgeben als
behördliche Vertreter, Vortäuschung einer Notlage oder Haustürgeschäfte mit angeblichen Schnäppchen. Auch am Telefon lauern Gefahren durch den Enkeltrick, falsche Polizisten oder Betrugsversuche durch Gewinnversprechen. Im Internet gibt es Gefahren bei scheinbar harmlosen Downloads und E-Mail-Anhängen oder auf infizierten Internetseiten. Die Besucher erzählten von ihren
eigenen schlechten Erfahrungen, mit denen sie professionell reingelegt werden sollten. Frau Kienetz bietet auch mit anderen Präventionsberatern eine persönliche Beratung vor Ort nach Terminabsprache an. Der Außenhaut des Hauses muss geschützt werden, Einbrecher geben in der Regel nach 3 Minuten auf. Ein Fenster auf Kipp ist für den Einbrecher ein offenes Fenster. 80 % der
Einbrüche geschehen durch Aufhebeln von Fenstern und Türen. Die Polizei hat Beratungsstellen im Internet und gute Informationen in Heften „Im Alter sicher leben“ und „Gut beraten im hohen Alter“. Im Notfall sollte die Nummer 110 gewählt werden, die in der Großleitstelle in Oldenburg landet, von der aus nach schematischem Abfragen dann die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden.
Leider ist ein Abend für dieses wichtige Thema zu kurz.

Polizeioberkommissarin Kienetz (links im Bild) informiert Mitglieder des Heimatvereins (Foto: Jürgen Niemann)