Geschichten vom „bösen Wolf“ in Ostfriesland

Vortrag Burkhard Schäfer berichtet über die Wölfe auf der ostfriesischen Halbinsel

Wölfe sind in Deutschland längst wieder heimisch geworden. Das ist eine Tatsache. Und sie wandern westwärts und könnten auch eines Tages hier in der Region auftauchen. Das schloss Burkhard Schäfer in seinem Vortrag vor den Mitgliedern des Schortenser Heimatvereins ausdrücklich nicht aus. Warum wir dem durchaus gelassen entgegensehen können, belegen die Resultate seiner Forschungen zur Geschichte der Wölfe.

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Beschrieb noch eine Heimatbeilage einer Zeitung die Situation so, dass es Frauen und Kindern in vergangenen Jahrhunderten nicht angeraten sei, das Haus während der Dunkelheit zu verlassen, weil Wölfe im Sommer einzeln und im Winter in Rudeln die Höfe umschlichen, hat er ganz anderes herausgefunden.

450 Jahre Wolfsjagden auf der ostfriesischen Insel hat er untersucht. Und um es gleich vorweg zu nehmen: 6 erlegte Wölfe und ein ums Leben gekommener Treiber sind das Gesamtergebnis. Schon damit wird seine Hauptaussage „Wolfsjagden – eine Geschichte der Misserfolge“ eindrucksvoll belegt. Und auch die Tatsache, dass hier immer nur einzelne Tiere angetroffen wurden, nie Rudel, zeigt, so Schäfer, dass die waldarme ostfriesische Landschaft als Lebensraum für Wölfe eigentlich nicht geeignet ist.

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Heimat ist viel mehr als nur ein Ort

 

Peter Homfeldt und Michael Kunz mit einigen Rechenmaschinen, die im TCN gezeigt werden..     WZ-FOTO:    Gabriel-Jürgens
Peter Homfeldt und Michael Kunz mit einigen Rechenmaschinen, die im TCN gezeigt werden
WZ-FOTO: Gabriel-Jürgens

Peter Homfeldt und Michael Kunz führen den Heimatverein Schortens. Zum Verein gehört auch das TCN-Museum in Roffhausen. Das wird im kommenden Jahr räumlich erweitert.

Von Meike Hicken

Schortens – Fährt Michael Kunz nach Hause, fährt er nach Schortens. „Das ist meine Heimat“, sagt er. Dabei ist er dort weder geboren, noch aufgewachsen. Erst vor wenigen Jahren hat ihn sein Lebensweg in die Stadt geführt. „Heimat ist ein Begriff, den man verschieden deuten kann“, erklärt der 47-Jährige.

Für ihn es nicht sein Geburtsort Stade, es ist der Ort, an dem seine Familie lebt, an dem er Wurzeln geschlagen hat. Und so ist es auch kein Widerspruch, dass mit Michael Kunz jemand den Vorsitz des Heimatvereins Schortens inne hat, der hier erst vor Kurzem heimisch geworden ist.

Der 47-Jährige wurde 2009 quasi als Vorsitzender eingestellt. Der Posten war vakant, der Verein auf der Suche nach jemanden, der die Arbeit in Zukunft fortführen würde. „Dann bin ich da so reingeschlittert“, sagt er. Ähnlich erging es auch seinem Stellvertreter, Peter Homfeldt. Als 2011 der damalige zweite Vorsitzende zurücktrat, übernahm der 75-Jährige den Job.

Mittlerweile sind die beiden ein gutes Team. Und das, obwohl sie sich zumindest in einem Punkt grundlegend unterscheiden: Michael Kunz ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Schortens. Peter Homfeldt saß für die SPD im damaligen Gemeinderat. „Im Verein bemühen wir uns um politische Neutralität“, sagt Michael Kunz und lacht. Das funktioniere fast immer. „Ich trenne strikt danach, welchen Hut ich gerade aufhabe.“

Gemeinsam haben sich Peter Homfeldt und Michael Kunz auf die Fahnen geschrieben, den Verein in die Zukunft zu führen. „Im Heimatverein sind ja von Natur aus eher Ältere“, sagt Peter Homfeldt. Der Altersdurchschnitt der rund 250 Mitglieder liegt bei 60 Jahren. Auf die ist der Vorstand aber dennoch stolz: „Wir haben einen harten Kern, der bei allen Klönabenden dabei ist“, sagt Michael Kunz. Helfer habe man außerdem eher zu viel, als zu wenig. „Ich muss sie manchmal sogar bremsen. Aber genau deshalb gibt mit der Posten auch so viel.

Quelle

Schortens: Zahl der Einwohner leicht gesunken

 

In Schortens leben derzeit 20 535 Menschen

Veröffentlicht im JeWo am 26.12.2013

Die Zahl der Asylbewerber ist in diesem Jahr in Deutschland wieder angestiegen. Auch in Schortens kamen 2013 mehr Flüchtlinge unter. Das geht aus dem Jahresbericht der Stadt Schortens hervor.

Waren es 2012 noch zehn Menschen, die in Schortens untergebracht wurden, so hat sich die Zahl dieses Jahr verdreifacht und ist auf 30 Männer und Frauen angestiegen. Vor allem Asylbewerber aus Syrien und Bosnien flüchten vermehrt nach Deutschland. Nach dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben von Januar bis Oktober vergangenen Jahres 4604 Menschen aus Syrien und der arabischen Republik einen Antrag in der Bundesrepublik gestellt. 2013 waren es im gleichen Zeitraum 9427. Auch die Stadt Schortens geht davon aus, dass die Zahl der Asylbewerber weiterhin steigen wird. Bislang wurden die Flüchtlinge in städtischen Wohnungen untergebracht, aber in Zukunft wird wohl auch auf den freien Wohnungsmarkt zurückgegriffen werden.

Einen Kontrast bildet dazu die Einwohnerzahl, die leicht gesunken ist. Ende 2012 lebten noch 20 607 Menschen in Schortens, bis Anfang Dezember waren es 20 535, also 72 Menschen weniger. Der Anteil der Ausländer hat sich nur kaum erhöht; er ist von 442 im Jahr 2012 auf jetzt 481 gestiegen.

Insgesamt zogen in diesem Jahr 1023 Menschen nach Schortens (2012 waren es 1114) und 1038 (2012: 1138) gingen wieder weg. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind bis zum 31. Oktober zudem 103 Schortenser mehr gestorben als geboren wurden und 15 Menschen mehr weggezogen als hinzugezogen.

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