Tagesfahrt Erzbergwerk Porta-Damme

Der Gästeführer Heinrich Meyer-Nordhofe begrüßt den Heimatverein in seiner originalgetreuen Uniform vor dem Eingang des Ausstellungsraumes und erklärt anschließend das ehemalige Bergwerkwerk mittels Film und großformatigen historischen Fotos.

28 Jahre, von 1939 bis 1967 wurden fast 10 Millionen Tonnen Roherz gefördert. Mit über 1000 Mitarbeitern war das Bergwerk um 1960 der größte Arbeitgeber der Region.

Das Bild zeigt eine Arbeitsgruppe, die gemeinsam im Akkord das Erz abgebaut hat, vor dem zugemauerten Schachteinstieg am Ende des unterirdischen Mannschaftsganges. Am Anfang des Schachteinstieges wurden gemeinsam 2 Strophen des Steigerliedes gesungen.

Nach dem Aufstieg von 60 Stufen findet man im Förderturm von Schacht II noch Reste der Maschinenfundamente und der Schaltschränke und hat einen guten Überblick über die ehemalige Anlage.

Alle Bilder stammen von Jürgen Niemann. Vielen Dank für die zahlreichen Schnappschüsse!

Was ist anderswo anders

Ich war eine Woche auf der Ostsee unterwegs und habe dabei jeweils einen Tag eine geführte Besichtigung einer Stadt mitgemacht. Einige Unterschiede zu Deutschland sind mir dabei aufgefallen. Eine Ausflugsfahrt von Estlands Hauptstadt Tallinn (Eine Abkürzung von „Taani linn“ = dänische Stadt) führte 60km über die autobahnähnliche Europastraße E20 in den Lahemaa-Nationalpark. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h wurde von allen Fahrzeugen eingehalten, obwohl wegen des geringen Verkehrs ein wesentlich schnelleres Fahren möglich gewesen wäre. Keiner beschwert sich über diese Geschwindigkeitsbeschränkung und wir haben entspannt unser Ziel erreicht. Auf dem Stadtspaziergang in Tallinn sagte die Reiseführerin plötzlich: Der rechte Mann der beiden Herren, die mitten auf der Straße auf dem Domberg liefen, ist unser Regierungschef mit einem seiner Minister auf dem mehrere hundert Meter langen Weg vom Parlamentsgebäude zum Regierungssitz. Keine gepanzerte Limousine, keine Bodyguards. Die Esten schätzen diese Bürgernähe ihrer führenden Politiker. Sankt Petersburg, eine 5 Millionen Stadt, hat sehr viel Autoverkehr. Die Ampeln haben eine zusätzliche Sekundenanzeige, die angibt, wann sie wieder umschalten. Dies ist vor allem für Fußgänger bei der Überquerung breiter Straßen hilfreich, wenn sie sehen können, wie lange die Ampel noch grün ist. In Helsinki fällt die zweisprachige Beschilderung auf, oben finnisch und unterhalb schwedisch für die dort lebende Minderheit der Schweden. Die Reiseführerin in Stockholm erzählte viel vom Leben der Schweden. Gleich zu Anfang sahen wir eine junge Frau mit mehreren angeleinten Hunden durch einen Park joggen. Da Hunde nur eine Stunde allein in der Wohnung sein dürfen, gibt es jetzt die Berufe „Hundesitter“ und „Hundejogger“. Das Handy diktiert das Leben. Mangels Banken müssen Bankgeschäfte mit dem Handy von allen erledigt werden. Vor einigen Jahren wurde im Altersheim eine Hundertjährige angelernt. Sie fand dies so toll, dass sie jetzt mit 106 Jahren mit hunderttausend Menschen in Kontakt ist. Kinder haben einen hohen Stellenwert, es gibt für alle Kindergeld und für Studenten finanzielle Unterstützung auch mit zinslosen Darlehen bis hin zum Studienabschluss. Beide Elternteile müssen Elternzeit nehmen und bei Bedarf die Kinder nach Anruf aus dem Kindergarten sofort abholen. Mindestens 3 Stunden an frischer Luft jeden Tag ist vorgeschrieben. Schlechte Nachrichte für Raucher, denn ab 1. Juli darf auch draußen nicht mehr geraucht werden. Ab 2030 soll in Schweden überhaupt nicht mehr geraucht werden. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, bekommt 2% mehr Lohn. Das Steuersystem scheint auch einfacher zu sein.

Friesen und Friesländer

Ein ehemaliger Schulkollege besuchte mich und war über den Heimatverein enttäuscht, denn er hatte in „Schortens aktuell“ in dem Bericht „Heimatverein Schortens bittet um Mithilfe“ von der Auflistung „Aus Heimatvertriebenen wurden Friesländer“ gelesen. Er fragte, ob wir denn nicht wüssten, dass es keine Friesländer gäbe, sondern nur Friesen. Wir sagen ja auch Ostfriesen und nicht Ostfriesländer. Ich war mir im ersten Augenblick nicht sicher, ob wir einen Fehler gemacht hätten und versprach, mich darum zu kümmern und wenn nötig diese Überschrift richtig zu stellen. Ich fragte zunächst einige mir bekannte, sich heimatkundlich auskennende Personen. Sicher waren sie sich nur, dass die Friesen ein Volksstamm hier an der Küste wären. Also suchte ich weiter. Im Duden fand ich: Friesland 1) Landkreis in Niedersachsen 2) Provinz in den nördlichen Niederlanden. Und weiter: Friese, Angehöriger eines an der Nordseeküste heimischen Volksstammes. Außerdem zum Thema Friesländer, der:
Bewohner Frieslands.
Bei Wikipedia findet man eine lange Abhandlung über die Friesen und die Aussage, dass deren Zuordnung schwierig ist. Eine Festlegung sagt, dass nur der Friese sei, der eine der friesischen Sprachen spricht. Die in Friesland lebenden Menschen sind also Friesländer, können aber auch Friesen sein. Unsere Heimatvertriebenen sind also Friesländer und wir brauchen die Überschrift nicht zu ändern.