Grünkohlessen und Prost Neeijahr

Die erste Veranstaltung des Heimatvereins Schortens im Jahre 2013 mit 60 Gästen setzt die stetig ansteigende Besucheranzahl unserer Aktivitäten fort.

Im Friesenhof Heidmühle bot Rudi Rabe wie gewohnt Kurzweil auf hohem Niveau.

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Koom good rin!!! Prost Neei Jahr!!! Bliev gesund!!! Laat di`t good gahn!!! Holl di stief!!!

All de good meent Wünsken vermengt mit Raketenfüürwark un Balleree. Prost Neei Jahr!
Immer wenn dat old Jahr to Enn geiht, dat neei Jahr to`n Griepen nah is, ja denn, denn denk ik daaröver na, watt woll nächsd Jahr up mi, up uns all tokummt. Dat old Jahr hebb ik överstahn mit all de Höchten un mit all de Deepen. Watt hett sük nich allens verännert! Nich all is beter wurden. Ik denk an de Upstannen in Noordafrika, an Lybien un Ägypten Un watt hett dat in Ägypten brocht? Nix! Un watt is bloot in Syrien loos! Al-Assad klammert an sien Posten, dat Volk mutt lieden. Ik denk an de „EURO-Krise“. Griechenland, Spanien un noch mehr Länner hebbt sük gaar mächtig övernohmen. Düskland sall daarför betahlen? Waar wi doch so een flietig Volk sünd. Is ja een Schandaal! Uns Politikers willt woll weten, wat richtig is. Hauptsaak is, uns EURO behollt sien Wert un de mickrig Zinsen för mien beten Geld up Bank stiegt wedder, daarmit ik mi mal een Anzug kopen kann un nich bloot dreei Bomboissis van`n Backer.

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Ein Marschlandgut in Schortens

Im früheren reinen Bauerndorf einer der vier großen Höfe

Marschlandgut in Schortens

Das Bild aus dem Jahr 1915 zeigt die Familie Eimen (links),  die beiden Personen rechts sind unbekannt.

In groß angelegten Veräußerungsanzeigen im Jeverschen Wochenblatt des Jahres 1908 wurde der heute beschriebene Bauernhof an der Schooster Straße 19 als „Marschlandgut“ bezeichnet, obwohl das Gebäude auf dem Geestrücken gelegen ist. Ein Großteil der Ländereien liegt allerdings außerhalb der Geest, im guten Marschland. „Der Bauernhof bestand früher aus zwei Stellen, die eine Hälfte gehörte meinem Großvater Popke Oetken († 1850) – (zum beschriebenen Bauernhof gehörig-), die andere Hälfte seiner Frau Rike Margarethe geb.Gerdes († 1846) – (Lage in den vorliegenden Unterlagen nicht feststellbar).“ Diese Aussage machte der Enkel Popke Oetken Gerken bei der Anhörung im Großherzoglichen Amtsgericht zu Jever an 14. Mai 1877. Durch Testament ging der Gesamtbesitz 1851 auf ihn über. Er verstarb 1882 und seine fünf Kinder erbten zu gleichen Teilen. Seine Witwe Anna Margarethe Gerken geb. Bohlken bekam das Nießbrauchrecht. 1892 löste sie die Kinder aus und wurde alleinige Eigentümerin. In diesem Jahr zerstörte eine Feuersbrunst das gesamte Gebäude. Es wurde an gleicher Stelle neu wieder aufgebaut.

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Die Kirschen aus dem Branntwein hatten es in sich

Im Rahmen der Veranstaltungserie „Plattdeutsch hat Zukunft“ konnte der Vorsitzende Michael Kunz vom Heimatverein Schortens eine große Zuhörerzahl und die Referenten Horst Janßen und Werner Menke im Bürgerhaus Schortens begrüßen. Menke stellte das neue Buch „Ut mine Jungenstid“ von Albrecht Drost vor, das erstmals im 19. Jahrhundert erschien und die Kindheitsgeschichte des Johann Albrecht Drost aus Jever beschreibt. In mühevoller Detektivarbeit konnte Menke die anonym gehaltenen Namensangaben den Personen zuordnen. Die Erzählungen aus dem Alltagsleben von vor 180 Jahren regten die Zuhörer zum Vergleichen mit der Neuzeit an.

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Horst Janßen stellte Albrecht und Diedrich vor, zwei unzertrennliche Freunde. Sie teilten sich Freud und Leid. Wenn einer einen Apfel bekam und der andere hatte keinen, ging er von Hand zu Hand. Es wurde so lange daran gebissen bis vom ganzen Apfel nichts mehr übrig war. Oder ein Stück geschenkter Kandis ging von Mund zu Mund, beißen ausgeschlossen. Aus Neugier guckten beide gerne bei Schmidhamer vorbei. Nicht nur wegen seiner besonders schönen Tauben, sondern auch wegen der vielen Getränke, hier besonders der Kirschbranntwein. „Jungens, wenn ji Kirschen eten willt, holt jo een depen Teller un maakt Puderzucker up“. Die vom Branntwein befreiten Kirschen luden zum großen Essen ein. Das Ergebnis: Volltrunkenheit und am nächsten Tag Unfähigkeit in der Schule.

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