Vortrag Werner Menke erzählt Geschichten über Vögel im Volksglauben
Er ist schon der größte ‚Hallodri‘ unter den heimischen Vögeln: Der Kuckuck. Unendlich viele Geschichten über diesen bunten Vogel mit grauem Gefieder, aber auch über andere Vögel unserer Heimat, hatte Werner Menke in seinem launigen Vortrag für die Gäste des Heimatvereins Schortens dabei.
Bild Warum wir „Zum Kuckuck!“ sagen und – vielleicht – „Kuckuckskinder“ kriegen. Werner Menke konnte viele Geschichten erzählen – nicht nur zum Kuckuck
Die modernste ist wohl die von „Kuckuck Richard“. Der ist zurzeit in Kamerun und hat einen kleinen Sender am Körper und wer bei Google die Frage eingibt „Kuckuck wo bist du?“, kann seine Reise mitverfolgen. Doch in früheren Zeiten wussten die Menschen nicht, wo er blieb. So entstand die Geschichte vom zerstrittenen Ehepaar mit sechs Kindern. Um der Streiterei ein Ende zu setzen, wurde der Mann in den Kuckuck verwandelt und die Frau mit den sechs Kindern als Siebengestirn (Plejaden) an den Himmel versetzt. Und so verschwinden die Plejaden noch heute vom Nachthimmel, wenn der Kuckuck von seiner Reise zurückkommt.
Bis ins Religiöse und auch in den blanken Aberglauben gehen die Geschichten um die gefiederten Tiere. So soll sich Gott nach der Vertreibung aus dem Paradies bei Adam nach seinem Befinden erkundigt haben. Als der sinngemäß antwortete, er habe auf dem Feld harte Arbeit und wenig Unterhaltung, habe Gott einen Klumpen Erde in die Luft geworfen und daraus sei die Lerche entstanden, die mit ihrem Gesang noch lange die Bauern auf dem Feld erfreut hat. „Und heute fahren sie mit dem Trecker durch die Gegend“, kam da der Zwischenruf aus dem Publikum.
Und darum ging es Menke in seinem Vortrag auch, darzustellen, welch enges Verhältnis die Menschen in früheren Zeiten zur Natur hatten und wie sehr das inzwischen verloren gegangen ist. Das zeige sich auch daran, dass junge Menschen heute nur noch sehr wenige Vogelarten kennen und bewusst wahrnähmen. Das gelte sicher auch für andere Tier- und Pflanzenarten.