Die diesjährige Fahrt hatte Dötlingen zum Ziel. Nach einer gut einstündigen Busfahrt erwartete uns schon die Gästeführerin vor dem Landhotel zu einem Dorfspaziergang. Es gibt 23 denkmalgeschützte Häuser, die dank einer 1999 in Leben gerufenen Stiftung fast alle instandgesetzt worden sind. Besonders sticht der Tabkenhof hervor, der mit 58m Länge und einer Reetdachfläche von 1600 Quadratmeter das größte Fachhallenhaus Nordwestdeutschlands ist. Die Beschaffung von Reet ist heute schwieriger, denn nur noch wenig kommt aus dem Weserraum sowie aus Polen und Ungarn, sodass 80 Prozent aus China eingeführt werden müssen.
Nach 1900 kamen wegen der malerischen Lage und des weiten Blickes ins Huntetal Maler wie Georg Müller vom Siel nach Dötlingen und machten es zu einer Künstlerkolonie. Der Huntetalblick ist wegen des Wandels von der Schafzucht zur Großviehhaltung leider verlorengegangen, weil Bäume und Sträucher mangels Schafe nicht mehr klein gehalten wurden.
Die Gästeführerin machte uns auf die Bedeutung der großen Türen als äußeres Zeichen des Reichtums des Eigentümers und auf die Eulenlöcher oben in den Giebeln aufmerksam. Eulen waren geschätzte Kammerjäger
Beeindruckend auch die denkmalgeschützte 1000jährige Eiche, die durch Blitzschlag stark beschädigt wurde ,aber mit einem seitlichen Ast ums Überleben kämpft.
Dötlingen ist eine reiche , schuldenfreie Gemeinde, die Dank der Steuereinnahmen von Exxon, die dort mit 2 Milliarden Kubikmeter Fassungsvermögen einen der größten Erdgasgrundspeicher Europas betreibt.
Im Landhotel konnten wir uns dann bei einem reichhaltigen Mittagessen mit Spargel, Schinken, Schnitzel, Kartoffeln, Rührei und Soßen stärken. Weiter ging es ins nahegelegene Aschenstedt zum Pflanzenhof Schachtschneider, wo der Firmenchef Olaf Schachtschneider Besonderheiten vorstellte. Er hat für seine vielen Auslandsreisen zu anderen Pflanzenhöfen ein typisches norddeutsches Mitbringsel züchten lassen, die robuste Beetrose „Moin Moin“. Gern gekauft wird das „Spanische Gänseblümchen“ wegen der fast 8-monatigen Blüte.
Mit 8000 verschiedenen Blumen, Sträuchern, Bäumen soll die Vielfältigkeit viermal so groß wie im Botanischen Garten Oldenburg sein.
Im Golf- und Gartencafe Iserloy stärkten wir uns bei Torte, Kaffee und Tee für die Rückfahrt.
(Bilder: Jürgen Niemann)