Tagesfahrt 15.Juni nach Cuxhaven

In mit 51 Personen vollbesetztem Bus von Fa. Ehlers ging es um 8.30
Uhr ab Bahnhof Heidmühle bei schönstem Wetter Richtung Cuxhaven. Kurz hinter Varel erzählte uns Busfahrer Jürgen die Sage vom Riesen Rapel, der hier in einer Höhle im Rapelsberg lebte und an den noch heute ein überdimensionaler Spaten an der Kreuzung in Schwei erinnert. Am Ende der Autobahn begrüßt Cuxhaven seine Gäste mit dem Flaggenalphabet. Auf dem Ritzebütteler Marktplatz mit der Martinskirche erwartete uns der Stadtführer. Cuxhaven liegt in einer Spitze und ist von 3 Wassern umgeben: Elbe, Nordsee und Weser. Die Hafensiedlung Cuxhaven und das Amt Ritzebüttel, das auf
dem heutigen Gebiet der Stadt Cuxhaven lag, gehörten vom 13.Jahrhundert bis 1937 zu Hamburg. Heute gehört die Stadt als das größte deutsche Seeheilbad mit 3,6 Millionen Übernachtungen zu Niedersachsen. Wir fahren am Ringelnatz-Museum und dem von Hamburger Amtsleuten erbauten historischen Schloss Ritzebüttel vorbei auf der Rundfahrt durch viele Alleen. Vorbei am von Hamburg erbauten Amtsgericht und dem durch Spenden wiederaufgebauten Bürgerbahnhof fahren wir durch die „Fischmeile“ im alten und neuen Fischereihafen mit vielen Fischrestaurants. Bis in die 1970er Jahre
war die Fischindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig Cuxhavens,
Arbeitskräfte aus Portugal und Spanien mussten angeworben werden. Viele von ihnen sind geblieben, trotz des durch Automatisierung der Verarbeitung eingetretenen Niederganges der Fischindustrie. Heute leben noch 1500 Menschen direkt vom Fisch. Wir gehen auf die „ Alte Liebe“, eine zweigeschossige hölzerne Aussichtsplattform mit Blick auf die 12 km breite Elbmündung. Wir sehen in der Ferne die Kugelbake, ein 29m hohes Seezeichen als Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven. Der 23m hohe Leuchtturm bei der
„Alten Liebe“ ist an privat verkauft worden und soll als Ferienwohnung genutzt werden. Das Semaphor, ein Windstärken- und Windrichtungsanzeiger mit den Buchstaben B für Borkum und H für Helgoland stammt aus dem Jahr 1884. Im Restaurant „Hus opn Diek“ wurden wir zum Mittagessen erwartet. Vier Gerichte wurden vorab vorgeschlagen und im Bus konnte jeder in Ruhe auswählen. Die Bestellung ist dann zwei Stunden zuvor telefonisch übermittelt
worden. Frisch gestärkt ging es dann zum Museum „Windstärke 10“, das aus zwei historischen Fischpackhallen und einem modernen Mittelbau entstanden ist. In zwei Gruppen wurden wir fachkundig geführt. Im Reich der Wracks wurde gezeigt, dass der Grund der Nordsee ein riesiger Schiffsfriedhof ist. Eindrucksvoll erlebten wir, dass die Hochseefischerei im Nordmeer ein extremer Beruf voller Entbehrungen und Risiken war und ist. Der Untergang des Feuerschiffs „Elbe 1“ im Jahr 1936 und des Frachtdampfers „Luise
Leonhardt“ im Jahre 1930 waren weitere Teile der Ausstellung. Alte
Taucherausrüstungen und die Untergänge des Hapag-Dampfers „Cimbria“ und des kleinen Kreuzers „Cöln“ wurden gezeigt. Teile der Ladung eines Stückgutfrachters wurden nach 66 Jahren geborgen und konnten noch bemerkenswert gut erhalten ausgestellt werden. Es war sehr informativ. Vor der Rückfahrt gab es noch Kaffee und Kuchen im Restaurant „Seeterrassen“. Auch hier zeigte sich, dass ein schöner Ausblick auf die Elbe immer nur von höherer Stelle zu haben ist und einige Teilnehmer sich tüchtig anstrengen mussten, aber alle haben es geschafft.

Bilder von Jürgen Niemann

Generalprobe des Theaterspaziergangs „Unser Olympia 1946-1992“

Mit einem in Wilhelmshaven gebauten Bus Baujahr 1954 wurden die
Besucher vom Parkplatz zum Theaterspaziergang gefahren

Station 1: 1953 -50 Jahre Olympia

Mitarbeiterinnen und die Direktoren berichten vom Anfang in
Roffhausen

Station 2: Olympia im Tanztheater

Mitarbeiterinnen beim Einschreiben der Maschinen

Station 3: Ausbildung

Mitarbeiter erzählen von der Ausbildung

Station 4: Abteilungsfest 1968

Erzählungen über den Arbeitsalltag

Station 5: Ausstellung: “In Deutschland wartet das Paradies auf uns“
Bilder der fast 1000 griechischen Gastarbeiter

Eine der ersten Gastarbeiterinnen Asimina Paradissa erzählt von ihrer
Ankunft 1966 und ihrer Arbeit

Station 6: Arbeitskampf 1991

Station 7: Das im Umbau befindliche Olympiamuseum

Es war ein gelungener zweistündiger Theaterspaziergang!

Untergrund gibt immer noch Rätsel auf

Geschichte Was war genau am Diekenkamp in Schortens
Schortens-/ Bevor am Diekenkamp in Schortens von IDB Oldenburg, einer
Tochtergesellschaft der Landessparkasse zu Oldenburg, Grundstücke erschlossen werden durften, mussten zehn Prozent des sechs Hektar großen Areals archäologisch untersucht werden, wie es das Landesamt für Denkmalpflege und die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Friesland vorschreiben. Beauftragt war damit Eggenstein Exca aus Dortmund.
Dr. Georg Eggenstein und Ulrike Beverungen, die dort 2020/21 gegraben hatten, stellten ihre archäologischen Ergebnisse vor rund 60 Gästen des Heimatvereins Schortens von 1929 e.V. vor.

Auf dem Gelände wurde die erstaunlich hohe Anzahl von 83 Brunnen nach-gewiesen, dazu sorgfältig angelegte Gräben mit muldenförmigem Profil. „Sie haben nicht lange offengelegen, weshalb sich ihr Profil gut erhielt“, sagte der Referent. Der Grundwasserspiegel lag zwar im 12. Jahrhundert, auf das die Brunnen dank verbauten Holzes datiert werden konnten, etwas höher. Dennoch seien die Gräben nicht tief genug, um Wasser zu führen. Aus den Reihen der
Gäste kam die Idee, dass diese länglichen Vertiefungen eben keine Gräben waren, sondern bis zu 20 Meter lange Mulden für Erdmieten, in denen Vorräte wie Rüben gelagert werden konnten. „Zu dieser Zeit, als dort gesiedelt wurde, war die St. Stephanus-Kirche im Bau. Acht Jahre lang waren daran bis zu 200 Personen tätig, die etwas essen mussten“, meinte dazu Johannes Peters, Vorsitzender des Heimatvereins. Die Brunnen aus Gras- oder Torfsoden
könnten sowohl zum Ablöschen des Kalkbrandes als auch zur Trinkwasserversorgung gedient haben. Genau nachweisen, wozu Brunnen und Gräben dienten, wird man es wohl nie, sagte Dr. Georg Eggenstein bedauernd. Die im offenen Feldbrand gefertigten Kugeltöpfe, deren Scherben geborgen wurden, habe es bis ins 13. Jahrhundert gegeben. Auch scheibengedrehte,
dünnwandige Keramik aus dem Rheinland wurde entdeckt. Knochenfunde lasse Sandboden nicht zu, so der Experte. In diesem relativ tief liegenden Gebiet zwischen Geest und Marsch sei weder zuvor noch danach dauerhaft gesiedelt worden.

(Bilder von Jürgen Niemann)