Am 23. Juni fand unser sehr gut besuchtes Erdbeerfest im Heimathaus
statt. Die sehr leckeren Erdbeerkuchen wurden bestaunt, gelobt und
gerne gegessen. Bei Kaffee und Tee wurde viel erzählt und die
Besucher gingen zufrieden nach Hause.
Tagesfahrt des Heimatvereins Schortens
Die diesjährige Fahrt hatte Dötlingen zum Ziel. Nach einer gut einstündigen Busfahrt erwartete uns schon die Gästeführerin vor dem Landhotel zu einem Dorfspaziergang. Es gibt 23 denkmalgeschützte Häuser, die dank einer 1999 in Leben gerufenen Stiftung fast alle instandgesetzt worden sind. Besonders sticht der Tabkenhof hervor, der mit 58m Länge und einer Reetdachfläche von 1600 Quadratmeter das größte Fachhallenhaus Nordwestdeutschlands ist. Die Beschaffung von Reet ist heute schwieriger, denn nur noch wenig kommt aus dem Weserraum sowie aus Polen und Ungarn, sodass 80 Prozent aus China eingeführt werden müssen.
Nach 1900 kamen wegen der malerischen Lage und des weiten Blickes ins Huntetal Maler wie Georg Müller vom Siel nach Dötlingen und machten es zu einer Künstlerkolonie. Der Huntetalblick ist wegen des Wandels von der Schafzucht zur Großviehhaltung leider verlorengegangen, weil Bäume und Sträucher mangels Schafe nicht mehr klein gehalten wurden.
Die Gästeführerin machte uns auf die Bedeutung der großen Türen als äußeres Zeichen des Reichtums des Eigentümers und auf die Eulenlöcher oben in den Giebeln aufmerksam. Eulen waren geschätzte Kammerjäger
Beeindruckend auch die denkmalgeschützte 1000jährige Eiche, die durch Blitzschlag stark beschädigt wurde ,aber mit einem seitlichen Ast ums Überleben kämpft.
Dötlingen ist eine reiche , schuldenfreie Gemeinde, die Dank der Steuereinnahmen von Exxon, die dort mit 2 Milliarden Kubikmeter Fassungsvermögen einen der größten Erdgasgrundspeicher Europas betreibt.
Im Landhotel konnten wir uns dann bei einem reichhaltigen Mittagessen mit Spargel, Schinken, Schnitzel, Kartoffeln, Rührei und Soßen stärken. Weiter ging es ins nahegelegene Aschenstedt zum Pflanzenhof Schachtschneider, wo der Firmenchef Olaf Schachtschneider Besonderheiten vorstellte. Er hat für seine vielen Auslandsreisen zu anderen Pflanzenhöfen ein typisches norddeutsches Mitbringsel züchten lassen, die robuste Beetrose „Moin Moin“. Gern gekauft wird das „Spanische Gänseblümchen“ wegen der fast 8-monatigen Blüte.
Mit 8000 verschiedenen Blumen, Sträuchern, Bäumen soll die Vielfältigkeit viermal so groß wie im Botanischen Garten Oldenburg sein.
Im Golf- und Gartencafe Iserloy stärkten wir uns bei Torte, Kaffee und Tee für die Rückfahrt.
(Bilder: Jürgen Niemann)
Vortrag von Dr. Holger Freund „Plastikmüll in der Nordsee“
Der Plastiktsunami – Wie ein Wertstoff zu einem ökologischen Problemstoff wird!
Die stetig wachsende Verschmutzung der Meere mit langlebigem Plastikmüll ist ein globales Problem mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Meeresökosysteme. Niedersachsens Küsten und Inselstrände sind von diesen Entwicklungen besonders betroffen.
Ein interdisziplinäres Konsortium der Universität Oldenburg, bestehend aus physikalischen Ozeanographen, Geoökologen, Biologen und Umweltplanern, bearbeitet diese Problematik in einem vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Forschungsprojekt seit 2016, mit dem Ziel eine solide wissenschaftliche Grundlage der Quellen, Verteilungswege und Anreicherungsgebiete zu erarbeiten.
Das Konsortium untersucht Ausbreitungswege und Verschmutzungsgebiete von treibendem Makroplastik („sichtbare Plastikteile“) in der Deutschen Bucht und dem Wattenmeer mit einfachen Holzdriftern und hochaufgelöster numerischer Modellierung, die u.a. eine Rückverfolgung von Partikeln zur eindeutigen Identifizierung der regionalen Hauptquellen (Hauptschifffahrtswege, Flüsse, Tourismus) ermöglicht. Es setzt zudem küstennahe Beobachtungssysteme zur Erfassung von hydrodynamischen Parametern ein und entwickelt ein Konzept zu Monitoring und Analyse von Mülldaten entlang der Nordseeküste mit Schwerpunkt auf Flusseinträge.
Eine aktive Beteiligung der Bürger an der Mülldatenerfassung wurde mittels Web-basierten Eingabemöglichkeiten zur Meldung der Holzdrifterfunde geschaffen. Das Konsortium wird fundierte wissenschaftliche Daten zur Plastikverschmutzung an Niedersachsens Küsten und in der Deutschen Bucht liefern und mögliche Wege zur Planung von Vermeidungsstrategien aufzeigen.
Zu diesem Thema referiert Dr. Holger Freund allen interessierten Mitgliedern und Gästen am 17. Mai ab 19.30 im Bürgerhaus.