Plattdeutsche Sprache im Heimatverein Schortens gepflegt

Rudi Rabe liest aus der Sammlung der Plattsnaker – Kreisbeauftragter imformiert

Die Pflege der plattdeutschen Sprache stand beim Heimatverein Schortens in seiner monatlichen Veranstaltung im Mittelpunkt. Für den erkrankten Vorsitzenden begrüßte sein Stellvertreter Franz Cornelius an diesem Abend in der Runde der Heimatfreunde im Bürgerhaus neben dem angekündigten Referenten Rudi Rabe auch den früheren Vorsitzenden Georg Schwitters in seinem neuen Amt als Beauftragter des Landkreises Friesland für die plattdeutsche Sprache für das Gebiet des Nordkreises.
Georg Schwitters zeigte sich froh, dass die Aufgabe „Pflege der niederdeutschen Sprache“ vom Landkreis aufgegriffen wurde. Daher habe er auch gerne des Amt des Beauftragten übernommen. Nach Ansicht von Schwitters ist die Einsetzung von zwei Beauftragten für den Nord- und den Südkreis richtig. Nicht die Entfernung gab dabei den Ausschlag, sondern die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse, die früher sowohl im Jeverland wie auch in der Friesischen Wehde gewirkt haben. Dies hat auch einen Einfluss auf die Sprache.

Aufgabe der Beauftragten ist es, verstärkt für die plattdeutsche Sprache zu werben. Ein Schwerpunkt sind dabei die Schulen und die Kindergärten. Hier können aber die Beauftragten nicht allein wirken, sie werden mit hoffentlich wachsenden Aufgaben   dann verstärkt auf ehrenamtliche Helfer angewiesen sein.

Die niederdeutsche Sprache hat den gleichen kulturellen Wert wie andere Sprachen  Sie wurde noch bis zum zweiten Weltkrieg in Norddeutschland fast flächendeckend gesprochen. Der Heimatverein Schortens wünschte den beiden Beauftragten eine erfolgreiche Arbeit und wird die Pflege der niederdeutschen Sprache wie bisher nach Kräften unterstützen.

Plattdeutsch im praktischen Einsatz gab es dann mit Rudi Rabe, der im Heimatverein und in der Gruppe „de plattsnackers“ (die Plattsprecher) in Schortens aktiv ist. In der noch relativ jungen Gruppe der Plattsprecher sind 10 Autoren und einige Helfer aktiv, die inzwischen über 500 Geschichten und Gedichte, zeitgenossische Erzählungen und ähnliche Dinge gesammelt haben. Zur Überraschung der Aktiven besteht an den Gedichten das weitaus größere Interesse. Diese werden von der Gruppe in größerer Zahl abgefordert. Rudi Rabe trug dann zunächst einige „Kostproben“ von Gedichten und Geschichten aus der Sammlung vor.

Mit Hinblick auf den Veranstaltungstag (8. Mai) erinnerte Rudi Rabe an das Ende des zweiten Weltkrieges vor nunmehr 63 Jahren und trug aus eigenem Erleben aus der Kriegszeit vor. Der vor wenigen Monaten aus Addernhausen gemeldete Fund einer Bombe rief wieder Erinnerungen an die Bombennacht vom 15. Oktober 1944 wach. Es waren in Addernhausen nicht nur große Sachschäden sondern auch vier Tote zu beklagen. So wechselten im Vortrag von Rudi Rabe heitere und sehr besinnliche Teile und der Referent zeigte, dass mit plattdeutscher Sprache nicht nur humorvolle Dinge, sondern recht sensibel schwierige Fragen und traurige Ereignisse behandelt werden können.
In einem weiteren Beitrag berichtete Rudi Rabe von einem Klassentreffen mit dem Besuch von Professor Dr. Arnold Schultze, dem Sohn des früheren Hauptlehrers Schultze in Oestringfelde.

Arnold Schultze hat ein plattdeutschen Tagebuch von einer Besteigung des Kilimandscharo in Afrika verfasst, welches Rudi Rabe jetzt den Heimatfreunden vortrug. Viele alte und neue Geschichten hat Rudi Rabe in einem Buch mit dem Titel „De Paster kummt“ zusammengestellt, welches jetzt im Handel erhältlich ist. Daraus trug er zum Abschluss noch eine Passagen vor. Aufgelockert wurde das Programm weiter von Hilde Thaden, die recht humorvoll aus der eigenen Kinderzeit in Schortens und Klein Ostiem erzählte.

Zum plattdeutschen Vortragsabend des Heimatvereins wurden Referent Rudi Rabe (rechts) von der Gruppe „De Plattsnakers“ (rechts) und der Kreisbeauftragte für die Plattdeutsche Sprache, Georg Schwitters (links), von stellvertretenden Vorsitzenden Franz Cornelius begrüßt.

Schortens ist auch eine schlesische Stadt

NACH DEM KRIEG KAMEN RUND 4000 VERTRIEBENE NACH SCHORTENS. DER HEIMATVEREIN ERZÄHLT IHRE GESCHICHTE IN EINER NEUEN SONDERAUSSTELLUNG.

_heprod_images_fotos_1_17_4_20080423_schlesier_c8_1646249

Beeindruckt: Bürgermeister Gerhard Böhling, Ausstellungsleiter Bogedan Grahlmann, Ex-Ratsherr und Schlesier Fritz Böhm, Heimatverein-Vorsitzender Alfred Amman.
Bild: ATTO IDE

SCHORTENS„Was hat der Heimatverein Schortens mit Schlesien zu tun?“ Diese Frage mag sich der eine oder andere Schortenser stellen, der mit der Geschichte der Stadt nicht so vertraut ist. Für alte Schortenser ist das keine Frage: Ohne die Schlesier wäre die Stadt nicht, was sie heute ist.

Diesen wichtigen Teil der Schortenser Stadtgeschichte versucht die Sonderausstellung „Schlesien – die alte Heimat vieler Schortenser Bürger“ im Heimathaus in der Jadestraße aufzuarbeiten und lebendig zu halten. Denkwürdiger Zufall: Auf den Tag genau 62 Jahre vor Eröffnung der Ausstellung kam der erste Treck mit Flüchtlingen aus Schlesien in Schortens an.

„Schortens ist auch eine schlesische Stadt“ weiterlesen

„Antikes Olympia“ wird museumsreif

GESCHICHTE Heimatverein baut Ausstellung über die Wirtschaftswunderjahre in Roffhausen auf

SCHREIBMASCHINEN, WERKSAUSWEISE, BRONZE-PLATTE: DIE PLANER DER OLYMPIA-AUSSTELLUNG ZIEHEN ZWISCHENBILANZ.

_heprod_images_fotos_1_17_3_20071027_olympiaausstellung2_c8_1485945

Freuen sich über bereits viele Exponate zur Olympia-Ausstellung: Alfred Amman, Regina Rüdebusch, Bogedan Grahlmann sowie Holger Ansmann und Ina Wiemers.
Bild: OLIVER BRAUN

Roffhausen – Eine „Orbis“ aus dem Jahre 1948 – das ist nicht einfach nur eine alte Schreibmaschine. Das gut erhaltene Exemplar, das im ersten Produktionsjahr in Roffhausen vom Band lief, als die Olympia Werke hier noch gar nicht Olympia hießen, das sind auch gut fünf Kilogramm gusseiserne regionale Wirtschaftsgeschichte.

Ein ehemaliger Olympianer aus Wilhelmshaven hat das antike Schreibmaschinen-Schätzchen dem Heimatverein Schortens für dessen geplante Olympia-Dauerausstellung in Roffhausen überlassen.

„Das ist schon ein ganz besonderes Exponat“, sagt Heimatvereins-Vorsitzender Alfred Amman, „die Orbis ist ein Sinnbild für den Aufbruch in eine neue Zeit Ende der 40er Jahre hier in Roffhausen und damit auch für die ganze Region.“ Als die Orbis-Schreibmaschine ab 1948 in Roffhausen produziert wurde – insgesamt 12 600 Exemplare wurden von diesem Modell gebaut – waren auf dem Werksgelände schon mehr als 1000 Menschen beschäftigt.

„„Antikes Olympia“ wird museumsreif“ weiterlesen

Beitrag verpasst?
Kein Problem! Ab sofort werden die aktuellen Beiträge des Heimatvereins Schortens wieder regelmäßig per Newsletter verteilt. Tragen Sie sich hier ein und verpassen keine neuen Beiträge mehr.