TRADITION Heimatverein feiert Güstkinnelbeer – Rudi Rabe berichtet über die 1930er Jahre
SCHORTENS/OS – Das Güstkinnelbeer wird in Heidmühle seit 1931 gefeiert. Gefeiert wird mit „Boonsopp“, einem hochprozentigen Getränk aus Branntwein mit Rosinen und Kandis, das eigentlich als „Kinnelbeer“ aus Anlass einer Geburt angesetzt wird.
Ilse Detjen (von links) schenkte die Boonsopp aus, Hermann Wilken, Georg Schwitters, Franz Cornelius, Anne Bödecker, Svenja Lafarré und Swantje Bruns probierten.
BILD: ANNETTE KELLIN
Das Traditionsfest des Heidmühler Heimatvereins geht aber auf die Erinnerung an den letzten erlegten Wolf von Oestringen zurück. Heute geht es darum, die Tradition zu wahren und sich im gemütlichen Kreis zu treffen. So wurde jetzt Güstkinnelbeer im Friesen-Hof gefeiert.
Dazu servierte Ilse Detjen aus dem Vorstand des Heimatvereins die Boonsopp, die ersten Gläser nahmen Schortens’ Mühlenkönigin Svenja Lafarré und Prinzessin Swantja Bruns, die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Bödecker, der Plattdeutschbeauftragte des Landkreises, Hermann Wilken, und die Ehrenmitglieder des Vereins, Georg Schwitters und Franz Cornelius, entgegen. Beim gemütlichen Abend sorgte Waltraud Brüling für Musik auf dem Akkordeon, Christa Arntz und Hans-Jörg Beyer für lustige Geschichten „up platt.
Rudi Rabe berichtete von der Entwicklung des Ortes, des Heimatvereins und des Güstkinnelbeers in den 1930-er Jahren. 1937/38 habe sich die Kaiserstraße (heute Menkestraße) baulich gut entwickelt. In den Vereinen aber sei es unter der Regierung der Nationalsozialisten zu immer mehr Einschränkungen gekommen. Zuletzt konnten sich die Mitglieder nur noch privat treffen.
Quelle des Textes und Bildes: Jeversches Wochenblatt vom 07.11.2016 (Annette Kellin)