Traditionsveranstaltung erlebt großen Zuspruch
Der Vorsitzende des Heimatvereins Schortens Michael Kunz war sehr erfreut, eine so große Gästeschar im Friesen-Hof begrüßen zu können. Das Güstkinnelbeer ist und bleibt seit über 80 Jahren das größte Traditionsfest. Im Jeverland gibt es nach der Geburt eines Kindes für Verwandte und Nachbarn, die zum „Kindbekieken“ kommen, das sogenannte Kinnelbeer (Kindelbier). Das Getränk, das schon vor dem „Ereignis“ aus Branntwein, Kandis und Rosinen angesetzt worden ist, wird in einem „Köppken“ aus Zinn gereicht und ausgeschenkt und als „Branntwien un Rosinen“ bezeichnet. Lädt man dagegen zu „Branntwien un Rosinen“ ein, ohne den Grund einer Geburt zu feiern, spricht man vom „Güstkinnelbeer“ (güst“ = unfruchtbar).
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft:
(von links) Margot Hillers (25 Jahre) Michael Kunz, Annelene Sinske (25 Jahre), Dorothea Wende (40 Jahre)
Nach dem Verzehr von Tee und Schnittchen wurden für langjährige Mitgliedschaften folgende Personen geehrt: Margret Hillers, Klaus Langer, Herbert Schwiering und Annelene Sinske (25 Jahre); Margret Bredehorn, Garrelt Toben und Dorothea Wende (40 Jahre).
Rudi Rabe brachte mit seinem Vortrag die Weltereignisse aus den Dreißiger Jahren ins Gedächtnis zurück.
„Van Sanitätsrat Schmeden stammt dat Fatt, worut wi drinkt dat gode Natt. Al mennig Kröger hett de Bohn` ansett, laat pröven, wo`t van`t Jahr tolett! Nu speel man good dien Rull, schenk ut un maak mien Glas recht vull!“ Mit diesem Spruch wandte sich Michael Kunz an die Gastronomie und eröffnete damit auch die Möglichkeit für alle, dieses köstliche Getränk zu genießen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Waltraud Brüling (unten links) mit ihrem Schifferklavier.
Christa Arntz (mitte) schilderte die Geschichte einer alten Dame, die im hohen Alter und gerade überstandenen schweren Krankheit noch einen Wunsch hatte, ihren Sohn in Nürnberg besuchen zu dürfen und auf der von der Tochter organisierten Fahrt dorthin für allerlei Irritationen sorgte. Hans-Jörg Beyer (rechts) erzählte eine Geschichte aus seiner Heimat Mullbarg von einem Zecher, der den Heimweg nach Haus nicht mehr fand und plötzlich vor einem „Toggschloot“ mit Wasser stand und den lieben Herrgott bat, kräftige Blitze zu senden um den weiteren Weg aufzuzeigen.
Mit einem „November-Gedicht“, vorgetragen von Heinz Hillers, und dem musikalischem Ausklang ging das voll gelungene Fest zu Ende.
Bilder von Jürgen Niemann (links)