Ärzte in Schortens – de Gelehrten sind de Verkehrten

Im Ortskalender Schortens sind, neben vielerlei Wissenswertem, auch die in der Gemeinde niedergelassenen Ärzte verzeichnet. Es handelt sich um 14 Ärztinnen bzw. Ärzte für Allgemeinmedizin, vier für Frauenheilkunde, einen für Hals-, Nase- Ohren, zwei für innere Medizin, einen für Kinderheilkunde, einen für Orthopädie, einen für Augenheilkunde und außerdem noch neun Zahnärzte. Vier Krankenhäuser in Sande, Jever und Wilhelmshaven, die im Zeitalter der Motorisierung kurzfristig erreichbar sind, dazu Notärzte und ein Hubschrauber für Krankentransporte in Sanderbuch stationiert, stimmen im Fall einer Erkrankung zuversichtlich. Der Wert einer solchen Betreuung ist nicht zuletzt an den, speziell im letzten Jahrhundert gestiegenen Lebenserwartungen zu erkennen. Das war nicht immer so: Das Wissen zum Heilen von Krankheiten und Verletzungen hat sich über Jahrtausende in der ganzen Welt und allen Kulturen entwickelt und soll nicht Gegenstand dieses Aufsatzes sein. Wir möchten mehr die in früheren Zeiten in unserer näheren Heimat üblichen Heilmethoden näher beleuchten.

clip_image002Es ist bekannt, dass umherziehende Mönche in den von ihnen besuchten Häusern viel Wissen über die Zubereitung von Getränken und Salben gegen bestimmte Erkrankungen hinterließen. Das wird, ausgehend vom Kloster Östringfelde, in unserer Gegend nicht anders gewesen sein. Nach dem Niedergang vieler Klöster wurden die Mönche abgelöst von weltlichen Heilern, die von Ort zu Ort zogen und nicht selten auch auf Jahrmärkten auftraten. Jedermann kennt die Geschichte von einem der berühmtesten dieses Gewerbes, dem Dr. Eisenbarth. Ob es sich in allen Fällen um Scharlatane handelte können wir heute kaum noch beurteilen. In unserer unmittelbaren Umgebung stoßen wir im Jahr 1806 auf einen Vertreter dieses Berufsstandes. Im „Jeverschen Wochenblatt” vom 21. April 1806 ist zu lesen: „Ich mache hierdurch all denen, welche sich Aderlassen, Zähne ausziehen, Schröpfen oder Kopfsetzen lassen wollen, bekannt, wie ich ihnen zu jederzeit für billige Bezahlung dienen kann. Da man mir doch nicht mehr als die Frauenspersohnen, die es doch nicht gelernt und nicht wissen wo sie die Köpfe setzen sollen, und Leuten Blasen brennen und doch kein Blut heraus bringen, zu bezahlen braucht. Die mich im Lande benöthigt sind brauchen nur zu schicken, indem mein Sohn das Rasieren wahrnehmen kann und ich alle Tage bereit bin zu dienen.”

Jever. Weber, Bader.

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Alter Müll Fundgrube für Archäologen

Müllabfuhr in Schortens kostete 1951 80 Pfennig pro Woche

Die Flut unverrottbarer Abfälle, der Rückgang von Brennstellen in den Haushalten und notwendige, verschärfte Verordnungen für die Müllbeseitigung zur Schonung der Umwelt haben die Entsorgung von Müll zu einer kostenaufwendigen Angelegenheit werden lassen.

Seit vielen Jahren ist man bemüht, durch Trennung der Abfälle Teile davon einer Wiederverwendung zuzuführen. Vor etwa 100 Jahren betrugen die Abfälle pro Kopf in Deutschland: 259 Kilogramm Haus- und Sperrmüll; 139 kg Glas, Papier und Verkaufsverpackungen; 23 kg Bioabfälle kompostiert; 165 kg Siedlungsabfälle aus Gewerbebetrieben und 86 kg Sondermüll. Das sind pro Person und Jahr 673 kg.

In Landgemeinden wie Schortens traten die Entsorgungsprobleme später als in den Städten zutage. Für die Nachbarn in Wilhelmshaven ergab sich die Notwendigkeit für eine Satzung zum Abfuhrwesen bereits 1911. In Schortens kam man ohne Müllentsorgung bis 1951 zurecht. Da stellt sich die berechtigte Frage: „Und wie war das vorher?“

clip_image002Kaufmannsladen wie sie bis ins 20. Jh. üblich waren. Die Waren lagerten in Säcken, Fässern Oder großen Gläsern im Laden. Über dem Ladentisch die „Ladenschlange an der die Papiertüten hingen.

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Wasserversorgung

Wasserwerk zwischen Heidmühle und Accum (erbaut 1973)
Wasserwerk Feldhausen (Neubau 1973)

In landschaftlich angenehmer Umgebung an der Straße zwischen Heidmühle und Accum liegt das Wasserwerk Feldhausen. So wie es sich heute darbietet, wurde es im Jahr 1973 in Betrieb genommen.
Bei dieser Einrichtung handelt es sich aber nicht, wie mancher glauben mag, um einen Schortenser Betrieb, sondern seit seiner Inbetriebnahme 1878 um ein zu Wilhelmshaven gehörendes Werk.
Für heutige Generationen selbstverständlich, kommt das Wasser aus der Wasserleitung. Dieser Fortschritt ist aber wie erkennbar nicht sonderlich alt und hat Schortens erst Jahrzehnte später erreicht. Wie ist es nun zur Erbauung des Wasserwerks gekommen? Während man in den Geestgebieten schon über gutes Wasser in relativ geringer Tiefe verfügen konnte, war in den Marschgebieten die Trinkwasserversorgung ein Problem. Dies trat nach der Gründung Wilhelmshavens ab 1856 besonders deutlich hervor. Probebohrungen im ganzen Stadtgebiet unter Hinzuziehung von Spezialisten brachten nur geringe Erfolge.

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