… oft letzter Ausweg aus der Not – Amerika

In der Geschichte des 19. Jahrhundert kommt man nicht umhin, sich mit der Auswanderung, speziell nach Übersee, zu beschäftigen. Mit Zunahme der landwirtschaftlichen Hilfsmittel zunächst noch mit Pferden, später mit Motoren betriebenen Maschinen fielen für den Heuerling bestimmte Winterarbeiten als zusätzlicher Erwerb fort. Stärker als in unserer unmittelbaren Umgebung war das im südlichen Oldenburger Land spürbar. Das Leinenwebergewerbe verfiel und brachte den Heuerling um seinen bitter benötigten Nebenverdienst, der bei den damaligen Verhältnissen nicht zu finden war. Auch die Hollandgängerei war in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stark rückläufig. Als Folge wurde eine deutliche landwirtschaftliche Überbevölkerung sichtbar. Auch die schon im 17. Jahrhundert einsetzende Moorkultivierung brachte keine spürbare Entlastung. Es kam zu einer Auswanderungsbewegung nach Übersee, die den Bevölkerungsdruck fühlbar verringerte. Den Ablauf solcher Entscheidungen können wir entweder eventuell vorliegenden Berichten oder aber aus Anzeigen im Jeverschen Wochenblatt verfolgen. Im März 1850 erschien zum Beispiel folgende Anzeige:

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Versorgung mit Medikamenten

Sechs Apotheken in den Ortsteilen Heidmühle, Grafschaft und Roffhausen sichern heute die medizinische Versorgung der Einwohner von Schortens. Der hohe Anteil der in den Apotheken vorgehaltenen Fertigpräparate ermöglicht, dass man die verordneten Medikamente oft schon auf dem Rückweg vom Arzt mit nach hause nehmen kann. Sind einzelne der benötigten Heilmittel nicht vorhanden, sorgt ein Schnelldienst, dank moderner elektronischer Hilfsmittel für kurzfristige Anlieferung, häufig noch am gleichen Tag.

Die Anzahl an Fertigprodukten hat, speziell in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ständig zugenommen und beträgt heute im Durchschnitt ca. 90 %. Ausnahmen bestehen natürlich, besonders wenn ein Hautarzt in der Nähe wohnt, weil auf diesem Gebiet immer noch individuelle Zusammenstellungen benötigt werden. Derartige Dienstleistungen waren für unsere Großeltern, ja selbst für die heute noch lebenden älteren Einwohner von Schortens unvorstellbar. Erst 1957 gab es die erste Apotheke in Schortens. Versuchen wir einen Blick zurück:

Der erste Arzt der sich in Schortens niederließ, war Dr. Wiesenthal. Kurz danach, ca. um 1904 eröffnete Dr. Gossel seine Praxis. Wegen der schwierigen Versorgung mit Medikamenten erklärte er sich bereit, eine sog. Hausapotheke zu führen.

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Nach dem Kirchgang holte man die Post bei Zimmermann

Die Entwicklung des Postverkehrs in Schortens

In Zusammenhang mit dem Begriff „Post“ denkt heute jeder zuerst an die Schließung von Poststellen. Der Rückzug des ehemaligen Monopol-Unternehmens aus vielen Gebieten ist, nach Zulassung verschiedener Mitbewerber schon über einen längeren Zeitraum Wirklichkeit. Private Unternehmen drängen auf den Markt und natürlich erst einmal in die lukrativen Lücken (Verteilung von Katalogen, Werbung usw.). Hinzu kommt der Fortfall von Briefpost die zu einem nicht unerheblichen Teil durch E-Mails abgelöst wurde. Der Post die alleinige Verantwortung für die gegenwärtige Entwicklung anzulasten, ist daher sicherlich zu oberflächlich geurteilt.

Die privaten Dienstleister mit erheblich längeren Öffnungszeiten bieten gegenüber den früheren Postfilialen auch Vorteile und so werden wir den Wandel wohl langsam akzeptieren.

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