Treffen der friesländischen Heimatvereine 24.11.2023

Nach vierjähriger Pause hatte die Geschichtswerkstatt Wangerland zu diesem
Treffen eingeladen.
Das Treffen begann mit einer Besichtigung des Schöpfwerkes Wangerland:
Die Sielacht Wangerland ist verantwortlich für die Entwässerung eines 26.500 ha großen Gebietes der Gemeinde Wangerland, der Stadt Jever und Teilen der
Stadt Schortens.

Blick von der Schaltwarte auf das Wangertief, das das Wasser zum Schöpfwerk
bringt.
Von der Schaltwarte wird der Entwässerungsvorgang überwacht und gesteuert.
Vier Pumpen mit einer Leistung von je 9.500 Liter pro Sekunde stehen zur
Verfügung.

Nach der interessanten Führung trafen wir uns in der Gaststätte „Zum
Schwarzen Bären“ in Hooksiel und jeder Verein berichtete über seine
Aktivitäten.

Olympiamuseum

Vom Heimatverein wurde das Olympiamuseum gegründet und war Gast in den Räumen des TCN-Marketing, musste dann nach dessen Auflösung selber einen neuen Raum anmieten und dorthin umziehen. Da Peter Homfeldt der Einzige war, der sich mit den Ausstellungsgegenständen als langjähriger Mitarbeiter der Olympia-Werke auskannte, wurde auf seinen Wunsch wegen seines hohen
Alters versucht, durch Zeitungsartikel Personen zu finden, die er als Nachfolger einarbeiten könnte. Leider ohne Erfolg. Deshalb hat der Heimatverein entschieden, für eine sichere Zukunft dieses Museums die Betreuung in professionelle Hände zu geben. Viele Kommunen des Landkreises hatten sich schon dem Kulturverbund Friesland angeschlossen, damit dieser sich dann unter Leitung von Frau Prof. Dr. Sander um kulturelle Einrichtungen wie z. B. das Landrichterhaus oder das Schulmuseum kümmert. Der Heimatverein hat dann einen Antrag an die Stadt Schortens gestellt, dem Kulturverbund
beizutreten. In Besprechungen, u.a. auch beim Landrat, waren alle begeistert, dass der Kulturverbund mit neuen Ideen die Zukunft unseres Museums gewährleisten könne. In einer Sitzung des Kulturausschusses, in der Frau Prof. Dr. Sander die Vorteile des Beitrittes aufzeigte, wurde zögerlich der Beitritt beschlossen, jedoch ohne die anfallenden Kosten bezahlen zu wollen. (Ich trete dem Verein bei, aber meinen Mitgliedsbeitrag bezahle ich nicht) Damit
waren keine Aktivitäten des Kulturverbundes möglich. Der Heimatverein hat das Museum und die noch zu dem Museum gehörenden Finanzmittel komplett der Stadt übergeben. Ein Förderverein soll zukünftig das Museum betreuen. Wir wünschen ein gutes Gelingen.

Güstkinnelbeerfeier am 28.10.2023

Nach coronabedingten Zwangspausen konnte nun wieder eine Güstkinnelbeerfeier in der Gaststätte In`t Dörp stattfinden. Die nach der Aufstellung des Wolfsgalgens 1931 veranstalteten Feiern waren auf das Trinken von Branntwein und Rosinen (Kinnelbeer) ausgerichtet. Da sich die Trinkgewohnheiten, vor allem bei Autofahrern weg vom Alkohol, geändert haben, wurde nach einer Alternative gesucht und mit Steckrübeneintopf und
Beilagen wie Wurst, Kassler und Speck als friesisches Essen ein guter Ersatz gefunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass wenn wir als Verein zusammenkommen und nur Getränke bestellen, wir 90 Euro Energiekosten bezahlen müssen, die beim Bestellen eines Essens wegfallen.

(Bild: Jürgen Niemann)

Die Gäste ließen sich das Essen gut schmecken.
Der Plattdeutschbeauftragte des Landkreises Hermann Wilken berichtete von den großen Unterschieden beim Plattdeutschen in Friesland und Ostfriesland, denn die Ostfriesen sind beim Sprechen und Erlernen weit voraus.
Horst Janßen trug nach dem Essen Gedanken über das Essen vor und begeisterte die Gäste mit lustigen plattdeutschen Geschichten.
Johannes Peters las die nachdenkliche Geschichte „ Wenn Opa noch mol up de Welt keem“ vor.
Rudi Rabe berichtete im Teil 8 seiner Weltchronik über die Nachkriegsjahre.
Ein sehr wichtiger Teil der Feier waren die Mitgliederehrungen:
Für 25jährige treue Mitgliedschaft wurde Thomas Steeger geehrt und auf seltene 50jährige Mitgliedschaft kann Herr Werner Stubenrauch zurückblicken.

Leider nicht anwesend sein konnte das 25jährige Mitglied Heinz Wilken, dem wir einen Großteil unseres Archivmaterials verdanken.
Verhindert war auch das 40jährige Mitglied Reinhard Steinke, der in über 10 Jahren Fleißarbeit für die Digitalisierung der Schortenser Kirchenbücher verantwortlich war. Allen der Dank für die langjährige Treue

(Bild: Jürgen Niemann)

Das Bild zeigt von links die Jubilare Thomas Steeger und Werner Stubenrauch, Horst Janßen, den Plattdeutschbeauftragten Hermann Wilken, Johannes Peters und die Kolumbianerin Charol Garcia, die wir eingeladen hatten, die Musikanlage zu bedienen. Da es fast unmöglich ist für einen Verein bezahlbare Livemusiker zu bekommen, wurden mit Zustimmung des ehemaligen Heidmühler Liedermachers Helmut Hoffmann plattdeutsche Lieder von seiner
CD gespielt.