Tagesfahrt am 20.06.2024

Bei bestem Sommerwetter ging es im mit 51 Personen besetztem Bus der Fa. Ehlers zur Baumschule Bruns nach Bad Zwischenahn. Sie ist seit 1876 ein Familienbetrieb in 4. Generation und mit 600 ha bewirtschafteter Fläche eine der größten Baumschulen Europas. Sie ist bekannt für Großbäume mit einem Stammumfang von bis zu mehr als 1,2m und einer Wuchshöhe von bis zu 14m.
Der Gästeführer Herr Ludewig führte uns fast 3 Stunden durch die vier Betriebsteile. Insgesamt mehrere Hundert Trecker, Anhänger, Radlader, Gabelstapler usw. umfasst der Fuhrpark. Von verschiedenen Speditionen sind immer LKW-Auflieger vor Ort, denn die Bäume werden direkt von Montag bis Freitag zur Baustelle gebracht. Koniferen werden ab September und Laubgehölze ab Oktober ausgeliefert. Aufwendig ist die Verladung eines langen Baumes mit einer Krone vom z. B. 6m, denn diese Krone muss im Verlauf von bis zu 4 Tagen nach und nach auf die LKW-Breite von 2,4m zusammengebunden werden.

Viele Bäume und Pflanzen werden in Containern aufgezogen und auch darin verschickt.

Die Bäume werden alle drei Jahre verpflanzt, damit sich viele kleine Wurzeln bilden. Vor dem Versand wird der Baum mit einem Ballenstecher aus der Erde gehoben und der Ballen dann vorsichtig auf ein schnellvergängliches Drahtgeflecht abgesetzt, mit Jutebändern über Kreuz gebunden und mit Draht zugezogen. Die Erde darf nicht von den Wurzeln abfallen, weil die Bäume mit Bakterien in Symbiose leben.

Diese Hortensien sind eine wahre Pracht.

Nach diesen vielen Eindrücken ging es dann zum Mittagessen im Restaurant „Strandcafe“ in Bad Zwischenahn.

Am Nachmittag wurden wir in Augustfehn in der Holzofenbäckerei Ripken erwartet. Ein Bäckermeister zeigte uns den Ablauf eines Backvorganges am Beispiel einer Haferstange. Mit 80 kg Holz ist der Holzofen vor unserer Ankunft angeheizt worden. Mittels einem langstieligen Schaber wurde die Asche in einen vorne im Ofen befindlichen Aschkasten entsorgt und abschließend noch nachgefegt. Der Meister formte aus vorbereiteten Zutaten für jeden von uns eine Haferstange und ließ sie dann backen.

Die Haferstangen werden geformt und auf ein Backblech gelegt.

Ein gemütlicher Abschluss bei Kaffee, Tee, Tortenstücken und Butterkuchen folgte und nach dem Einpacken der Haferstangen und Rosinenbrote ging es zurück .

Heimatlicher Förderer in hohem Alter von uns gegangen

Nachruf Franz Cornelius gestorben
Franz Cornelius starb im Alter von 92 Jahren

Bild: Privat

Der gebürtige Heidmühler hat sich mit viel Engagement für seinen Heimatort
eingesetzt. Sein nicht zu brechender Wille beflügelte ihn immer wieder Dinge
anzuschieben, die ihn für das Gemeinwohl wichtig erschienen. Der gelernte Kaufmann verdiente seine ersten Sporen in Bremen bei den Borgward-
Automobilwerken. Hier erwarb er seine Kenntnisse um das globale Wirtschaftsleben. Mit dem Ende des Automobilkonzerns wechselte er über zu
dem Olympiawerk in Roffhausen. Sein Einsatz als Vertriebskaufmann brachte
ihn in verschiedene Einsatzgebiete in Deutschland. Die letzten Jahre seines Berufslebens verbrachte er seinen Dienst beim Landkreis Friesland.

Die Welt nicht nur aus Fernsehbildern kennenlernen, das war sein Motto. Zusammen mit seinem Arbeitskollegen Karlgerd Brünlow organisierte er für die Kreisvolkshochschule und dem Heimatverein Schortens Reisen zum Teil quer durch Europa. Die Ehrenamtstätigkeit war eines seiner Hobbys. Im Jahr 1961 war er Hauptorganisator der 400-Jahrfeier von Heidmühle. Seine von ihn geförderte Volksbühne Oestringen führte das Theaterstück „…un de Wind weiht
vergewens..“ im Klosterpark auf. Dafür wurde ein kleines Dorf mit Mühle und in Wiesmoor gestochenen Heideplacken aufgebaut. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des 1986 gegründeten Verkehrsvereins Schortens sorgte er mit einer Spendensammlung dafür, dass eine Amtskette für den Bürgermeister angeschafft werden konnte. Das „Stelldichein“, aus dem später der Neujahrsempfang entstand, und die „Mühlenkönigin-Idee“ entsprangen seinem Gedankenschatz. Über sechzig Jahre war er Mitglied im Heimatverein Schortens. Für seine langjährige Vorstandsarbeit, im Ehrenrat und sein großes Engagement zum Wohl seines Heimatorts wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Der Verstorbene liebte die Natur über alles. Lange Spaziergänge mit seiner Ehefrau Inge sorgten für Ausgleich und Entspannung. Sein leicht melancholischer Gesichtsausdruck gefiel den Menschen. Bei der Eröffnung einer Kunstausstellung sagte er einmal: „Radierungen haben nichts mit Radiergummis zu tun!“ Diese Aussage verdeutlicht seinen oft nach außen getragenen Humor. Wir alle sagen DANKE für seine geleistete Arbeit.

Nationalerbe-Baum Nr. 35 im Klosterpark

Prof. Dr. Andreas Roloff vom Kuratorium Nationalerbe-Bäume liest im
Beisein von Landrat Ambrosy und Bürgermeiste Böhling die Inschrift der Hinweistafel auf die Waldeibe als Nationalerbe-Baum Nr. 35 vor.
Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft DDG will schutzwürdige alte Bäume in Deutschland, die über 400 Jahre alt sind und einen Stammumfang von über 400 cm haben, als „Nationalerbe-Bäume“ fördern und unterhalten. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung aus Waiblingen unterstützt dieses Projekt, bis deutschlandweit 100 dieser Bäume gefunden wurden.
Die Klosterpark-Eibe mit dem botanischen Namen Taxus Baccata gehört zur Familie der Eibengewächse (Taxaceae) und ist ca. 25 m hoch mit einem Stammumfang von 3,85 m. Das Alter ist ungefähr 450 Jahre und sie kann bis zu 1500 Jahre alt werden.
In Deutschland gibt es nur selten Bäume, die über 400 Jahre alt werden. Im Ausland werden einige Baumarten wie z. B. Eichen und Linden über 1000 Jahre alt. Kiefern und Fichten werden in Deutschland nach 80 bis 100 Jahren und Eichen nach bis zu 140 Jahren gefällt und z.B. als Bau- oder Möbelholz verkauft. Daneben gibt es häufig überzogene Sicherheitsanforderungen und es werden
z. B. Äste abgesägt, von denen man vermutet, sie könnten eventuell abbrechen. Der Baum ist dann mit seiner Selbstreparatur beschäftigt und kann weniger Energie in seine Wurzeln schicken mit der Folge eines zunehmenden Siechtums und schließlich Absterbens. Klimawandel und Baumaßnahmen können ebenso das Leben des Baumes beeinträchtigen.