Heimatverein Schortens feiert Traditionsfest in 84. Auflage
Das Fest erinnert an den letzten Wolf von Oestringen, der 1738 gesichtet worden ist. Später wurde daran erneut erinnert in diesem Zusammenhang fand das erste Güstkinnelbeer statt.
Bild: Annette Kellin
Dennis Lottmann als Kröger füllte die Gläser, (von rechts) Ilse Detjen, Ingrid Baron, Helga Meyer, Annelene Sinske und Michael Kunz griffen zu.
Dennis Lottmann hatte am Samstagabend eine wichtige Aufgabe im „Friesen-Hof“ in Heidmühle: Als Kröger brachte er die traditionelle „Bohnzopp“ (Branntwein mit Rosinen) in den Saal, schenkte einer kleinen Runde eine Probe ein und erwartete gespannt das Urteil: „Moot seggen, de Bohnzopp de is good. Nu giff man gau de Lüü hier ok“, erklärte Michael Kunz, ließ die Gläser verteilen und dann hieß es: „Prost Güstkinnelbeer“.
Das Traditionsfest des Schortenser Heimatvereins wurde nun bereits zum 84. Mal gefeiert. Das Fest erinnert an den letzten Wolf von Oestringen. Es war im November des Jahres 1738 als der erschossen worden sein soll (später aber war in der Region doch noch ein weiteres Exemplar gesichtet worden).
Anschließend wurde er dann an einen Eichenbaum in der Nähe aufgehängt. Der Eichenbaum wurde seitdem Wolfsgalgen genannt.
Fast vergessen worden
Als die Eiche gefällt werden musste, wurde zur Erinnerung ein Baumstamm mit einem galgenartigen Ast an gleicher Stelle errichtet und mehrfach erneuert. 1931 war die ganze Sache aber bereits fast in Vergessenheit geraten, doch die „Freunde des Altertums“ erinnerten sich noch daran und beschlossen, wieder einen Wolfsgalgen zu errichten. Im Anschluss feierten sie ein großes Fest, die „Bohnzopp“ floss in Strömen: das erste Güstkinnelbeer blieb lange in Erinnerung.
Am Sonnabend begrüßte der Vorsitzende des Heimatvereins Michael Kunz zahlreiche Gäste bei dem Traditionsfest. Er nutzte den Rahmen für Ehrungen, Rudi Rabe gehört seit 25 Jahren zum Heimatverein, Hans-Peter Thöne, Meent Francksen, Gerhard Hayen und Frerich Meiners sind seit 40 Jahren Mitglied. Sie erhielten Urkunden.
Buntes Programm
Dann folgte ein buntes Programm. Rudi Rabe berichtete über die Ereignisse der frühen 1930er Jahre, er warf Schlaglichter auf die Weltpolitik, die auf den Zweiten Weltkrieg zusteuerte, die deutsche Entwicklung und die Ereignisse in Schortens. Christa Arntz, Ilse Detjen und Horst Janßen steuerten plattdeutsche Erzählungen bei und das Duo Anna Fürst und Lena Cornelius begeisterte mit flotter Musik.
Quelle: NWZ-Online
Bilder von Henning Karasch: