Heimatverein Schortens feiert mit „Dreeblatt“ 81. Güstkinnelbeer
SCHORTENS „Alles, was man zweimal im Leben macht, wird zur Tradition.“ Mit dieser Begründung begrüßte Vorsitzender Michael Kunz neben zahlreichen Gästen auch die Folkloregruppe „Dreeblatt“ zum Güstkinnelbeer, die schon zum zweiten Mal das Fest des Heimatvereins mit einem bunten Strauß plattdeutscher Lieder verschönte.
(Von links) Michael Kunz, Anne Müller, Helga Meyer, Ilse Detjen, Rudi Rabe, Peter Torkler, Ingrid Baron und Franz Cornelius durften mit den ersten Gläsern Güstkinnelbeer anstoßen – und fanden es gut.. . Bild: Atto Ide
So legten sie auch gleich los mit dem wunderschönen englischen Lied „Scarborough Fair“. Englisch? Die etwas erstaunten Gesichter hellten sich deutlich auf, als die anrührende Geschichte vom abwesenden Liebsten auf Plattdeutsch erklang. Und eine ganze Reihe weiterer schöner Lieder hatte das „Dreeblatt“ für den Heimatverein ebenfalls dabei.
Dass der Heimatverein bei seinem 81. Güstkinnelbeer auch im 21. Jahrhundert angekommen sei, stellte Michael Kunz am Beispiel der Einladung an Schortens’ Ehrenbürger Peter Torkler klar. Die sei schnell und problemlos über „Facebook“ erfolgt. Dort ist der Verein seit einiger Zeit auch vertreten.
Und dann war es Zeit, das diesjährige „Güstkinnelbeer“ zu probieren und für gut zu befinden. Seit 1931, als der Heimatverein den Wolfsgalgen in Erinnerung an den letzten hier erlegten Wolf aufstellte, wird die Tradition hochgehalten.
Eigentlich handelt es sich um das „Kinnelbeer“, bei dem nach der Geburt eines Kindes Nachbarn mit in Hochprozentiges eingelegte Rosinen bewirtet werden. Doch praktisch, wie die Friesen nun einmal veranlagt sind, kommen sie auch, wenn kein Kind geboren wird. Dann heißt es einfach ‚Güst‘-Kinnelbeer.
Über diese Tradition berichtete Georg Schwitters in einem kleinen Vortrag. Auch Rudi Rabe gab einiges aus dem Gründungsjahr des Vereins und plattdeutsche Geschichten zum Besten. Für 230 Jahre Mitgliedschaft im Verein wurden fünf Mitglieder geehrt. Horst Ennen und Georg Schwitters erhielten eine Urkunde für 40 Jahre und Theo Hillmann, Heinz Krambeck und Elfriede Schwitters wurden für 25 Jahre geehrt.
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