Warum das Siebengestirn den Kuckuck nicht mag

Vortrag Werner Menke erzählt Geschichten über Vögel im Volksglauben

Er ist schon der größte ‚Hallodri‘ unter den heimischen Vögeln: Der Kuckuck. Unendlich viele Geschichten über diesen bunten Vogel mit grauem Gefieder, aber auch über andere Vögel unserer Heimat, hatte Werner Menke in seinem launigen Vortrag für die Gäste des Heimatvereins Schortens dabei.

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Bild Warum wir „Zum Kuckuck!“ sagen und – vielleicht – „Kuckuckskinder“ kriegen. Werner Menke konnte viele Geschichten erzählen – nicht nur zum Kuckuck

Die modernste ist wohl die von „Kuckuck Richard“. Der ist zurzeit in Kamerun und hat einen kleinen Sender am Körper und wer bei Google die Frage eingibt „Kuckuck wo bist du?“, kann seine Reise mitverfolgen. Doch in früheren Zeiten wussten die Menschen nicht, wo er blieb. So entstand die Geschichte vom zerstrittenen Ehepaar mit sechs Kindern. Um der Streiterei ein Ende zu setzen, wurde der Mann in den Kuckuck verwandelt und die Frau mit den sechs Kindern als Siebengestirn (Plejaden) an den Himmel versetzt. Und so verschwinden die Plejaden noch heute vom Nachthimmel, wenn der Kuckuck von seiner Reise zurückkommt.

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Kennen Sie den Vizebohnenvogel?

Heimatkundlicher Vortrag von Werner Menke

Im Rahmen der Vortragsveranstaltungen hatte der Heimatverein Schortens eine glückliche Hand, mit Werner Menke einen excellenten Naturkenner gewonnen zu haben. Vor einer großen Zuhörerschar im Bürgerhaus Schortens referierte er über die Bedeutung von Vögeln im friesischen Volksglauben. Er bezog sich auf die Ausführungen des 1825 in Jever geborenen und später als Amtsrichter in Oldenburg tätigen Ludwig Strackerjan. Dieser war Herausgeber des Druckwerks „Aberglauben und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg.“

Und was ist der Vizebohnenvogel? Es ist der Pirol, der auch Pfingstvogel genannt wird. Früher ein zahlreich anzutreffender Vogel, ist er heute eher selten. Das Lieschenallerei ist der Gelbspötter. Der Kuckuck (in einigen Landesteilen Gauch) wird auch Ostervogel genannt, auch wenn er in unseren Gefilden erst später von seiner langen Reise aus Südafrika eintrifft. Interessant war der Hinweis, dass das Zugverhalten des Kuckucks mittels eines bestückten Senders über www.lbv.de/kuckuck tagtäglich verfolgt werden kann. Ableitungen der Vogelnamen sind auf Sagen und Legenden zurückzuführen. Viele Vogelsprüche begründen sich auf die alten Erfahrungen unserer Vorfahren.

Im zweiten Teil seines Vortrages befasste er sich mit Spuk und Aberglauben. Hier einige Beispiele:

Wenn man die erste Bachstelze sieht, wirft man sich sofort zu Boden und wälzt sich, das schützt vor Krankheiten.

Wo Schwalben nisten, bleibt das Unglück fern und schützt vor Feuergefahr.

Aufgehangene tote Krähen sollen Pferde vor Krankheiten bewahren. Sie hatten aber auch noch einen anderen Zweck, nämlich Artgenossen fernzuhalten.

Das es nicht zu ernst zuging, verdeutlicht diese Frage: „Ruft der Kuckuck vor Pfingsten oder nach Pfingsten? Antwort: Kuckuck.

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Lichtnelke

Bild: Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven

Zusammenführen, was zusammengehört

Schortens organisiert sein Stadtarchiv neu – Heimatverein und Chronikkreis übernehmen

Statt eines Archivars werden künftig zwei Vereine die Sammlungen betreuen. Noch unklar ist allerdings, wo – denn im Rathaus ist kein Platz mehr.

Autor:  Oliver Braun

Die Stadt Schortens will nach dem Tod ihres langjährigen Archivars Martin Noormann im vergangenen Jahr ihr Stadtarchiv neu organisieren und die Betreuung künftig auf mehrere Schultern verteilen: Der Heimatverein Schortens und der Chronikkreis Sillenstede haben sich bereiterklärt, die Sammlung zu übernehmen, auszubauen und die Gegenstände und Dokumente mit einem Computerprogramm, das auch im Schlossmuseum Jever verwendet wird, zu archivieren. Im Schortenser Kulturausschuss stieß die künftige ehrenamtliche Organisationsstruktur des Stadtarchivs auf breite Zustimmung.

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Führen künftig gemeinsam das Stadtarchiv Schortens: Ilse Detjen, Michael Kunz und Peter Homfeldt (Heimatverein Schortens) sowie Gerd Janßen und Doris Wolken (Chronikkreis Sillenstede).

Text und Bild: Oliver Braun

Verstreute Sammlungen

Sowohl der Chronikkreis, der sich mit der Geschichte Sillenstedes befasst, als auch der Heimatverein Schortens haben umfangreiche Sammlungen aufgebaut. Hinzu kommen Archivalien aus der Dauerausstellung zu den Olympia-Werken und Sammlungen der ostdeutschen Heimatstuben, die die Geschichte der Schortenser beleuchtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebene nach Schortens kamen.