In landschaftlich angenehmer Umgebung an der Straße zwischen Heidmühle und Accum liegt das Wasserwerk Feldhausen. So wie es sich heute darbietet, wurde es im Jahr 1973 in Betrieb genommen.
Bei dieser Einrichtung handelt es sich aber nicht, wie mancher glauben mag, um einen Schortenser Betrieb, sondern seit seiner Inbetriebnahme 1878 um ein zu Wilhelmshaven gehörendes Werk.
Für heutige Generationen selbstverständlich, kommt das Wasser aus der Wasserleitung. Dieser Fortschritt ist aber wie erkennbar nicht sonderlich alt und hat Schortens erst Jahrzehnte später erreicht. Wie ist es nun zur Erbauung des Wasserwerks gekommen? Während man in den Geestgebieten schon über gutes Wasser in relativ geringer Tiefe verfügen konnte, war in den Marschgebieten die Trinkwasserversorgung ein Problem. Dies trat nach der Gründung Wilhelmshavens ab 1856 besonders deutlich hervor. Probebohrungen im ganzen Stadtgebiet unter Hinzuziehung von Spezialisten brachten nur geringe Erfolge.
In der Wilhelmshavener Chronik heißt es dazu: „Jeder heiße Sommer, jedes Ausbleiben von Regen auf längere Dauer, bedrohte die ganze Wasserversorgung auf das schwerste und zog für die Bewohner des preußischen Jadegebiets die ärgsten Unannehmlichkeiten nach sich. Ganz arg wurde es im Sommer 1876. Einzelne Familien konnten nicht einmal mehr ihr Mittagessen kochen. Die Einwohner aus Belfort mussten um einen Eimer Wasser durch die halbe Stadt laufen und wurden nicht selten von den Anwohnern, von den Pumpen verjagt. Die Marinebehörde schickte einen Dampfer nach Bremerhaven, um Süßwasser zu holen. Die Werft destillierte täglich 1000 l Seewasser.”
Wie die Chronik weiter berichtet, ist es vorgekommen, dass ein Geschwader, das Wilhelmshaven anlaufen wollte, sich vorher in einem anderen Hafen mit Süßwasser versorgen musste. Es war also ein Glück, als im März 1875 nach Hinweisen von Ingenieur Oechelhäuser eine ergiebige Wasserader in Feldhausen erbohrt wurde. Nicht ohne Grund waren hier mehrere kleine Brauereien entstanden. Nach einigen vergeblichen Probebohrungen stieß man beim „Barkler Busch” auf soviel brauchbares Trinkwasser, dass man alle Sorgen vergessen konnte.
Die Admiralität beschloss 1877 den Bau eines Wasserwerks und man erkennt Macht und Einfluss des Staates daran, dass die Gemeinde Schortens in Verhandlungen nur einbezogen wurde, welche die Durchleitung über Schortenser Gebiet betrafen.
An den Gesprächen mit der „Kaiserlichen Marine Hafenbaukommission” nahmen für Schortens Gemeindevorsteher Eilks und der Beigeordnete Schröder teil. Als Entschädigung, für die Gemeinde Schortens wurden 150,- Mark vereinbart.
Der Bau der Leitungen wurde in Feldhausen und Wilhelmshaven gleichzeitig begonnen und am 30. März 1878 erfolgte die Zusammenführung. Dieser Termin war nun keinesfalls auch der Zeitpunkt, einer modernen Wasserversorgung für Schortens. Die Wasserqualität in geringer Tiefe in den meisten Gemeindeteilen weckte keine Bereitschaft, sich an den Kosten einer Leitungswasserversorgung zu beteiligen. Noch 1910 wurde ein entsprechendes Angebot vom Gemeinderat Schortens abgelehnt.
Der steigende Wasserverbrauch in Wilhelmshaven führte 1898/99 zum Bau eines weiteren Wasserwerks in Moorhausen und 1933 eines weiteren in Moorsum. Beide sind bist auf kleine Restbauten abgerissen.
Die Versorgung mit Trinkwasser aus Leitungen hat in Schortens noch viele Jahre auf sich warten lassen. Dazu berichtet unser Heimatfreund Fritz Bentlage: „1927 wurde die Wasserleitung von Feldhausen nach Heidmühle verlegt. Der Hauptverteiler saß beim Bahnhof. Von hier ging dann die Leitung nach Siebethshaus und Jever weiter. 1936 wurde der Flugplatz angeschlossen. Der Anschluss für Schoost z.B. wurde erst 1957 gelegt. Das Wasser wurde zunächst nur als Trink- und Brauchwasser für´s Vieh verwendet. Die Plumsklos sind erst nach 1945 allmählich verschwunden“.
Ist es richtig, dass das Brunnenwasser unterirdisch durch natürliche Wasserläufe aus Norwegen in die Brunnen von Feldhausen gelangt? So habe ich es in den 50iger Jahren im Heimatkundeunterricht gehört…