Aufblühen Heidmühles und Niedergang der Heidemühle
Mit dem Aufblühen der Ortschaft Heidmühle ging das Ende der Mühle einher.
An der Oldenburger Straße waren durchgehend Geschäftshäuser entstanden, doch die Mühle wurde abgebrochen.
1908 wurde die Heidmühler Mühle noch mit einem Antriebsmotor ausgestattet. Doch bereits fünf Jahre später wurde sie abgerissen.
Repro: Martin Noormann
HEIDMÜHLE – Mit dem Wachsen und Aufblühen der Ortschaft Heidmühle ging der Niedergang der alten Heidemühle einher. Mit dem technischen Fortschritt wuchsen die Ansprüche – die Abhängigkeit vom Wind wurde zum Nachteil. In alten Nachrichten wird von den Plänen berichtet, in Heidmühle eine Mühle mit Motorbetrieb zu installieren.
Diesen Plänen kam Müller Janßen im Jahr 1908 zunächst zuvor: Er ließ in seine Mühle einen Motor einbauen, der bei Flaute die Mahlgänge antrieb. Der Erfolg hat aber auch die Konkurrenz geweckt: Vom Juni 1909 stammt die Nachricht, dass Bäckermeister Johann Theilen eine Müllerei mit Motorbetrieb errichten lässt.
Das Vorhaben hat Theilen wohl verwirklicht, wenn es darüber auch keine Belege gibt. Aber glücklich ist er damit nicht geworden. Er kam in wirtschaftliche Schwierigkeiten, ein guter Verkauf der neuen Anlage war nicht möglich und so ging sein Unternehmen in Konkurs. Der Zwangsverkauf wurde vom großherzoglichen Amtsgericht zu Jever am 15. Januar 1911 angeordnet und im Lauf des Jahres 1911 ging die Müllerei in den Besitz des Müllers und Bäckers H. W. Janßen aus Wittmund über. In folgenden Jahren gab es noch mehrere Besitzerwechsel.
Durch die neue, wenn auch zunächst wenig erfolgreiche Konkurrenz kaum auch der Heidemüller Ludwig Janßen in wirtschaftliche Bedrängnis. Im Juli 1910 bot er die gesamte Mühlenbesitzung erstmals zum Verkauf an. Diese Bemühungen waren erfolglos und die wirtschaftliche Not wurde größer, so dass auch hier vom Amtsgericht Jever am 28. März 1911 das Konkursverfahren eröffnet wurde.
Es fand sich jedoch kein Interessent, obwohl der bekannte und erfolgreiche amtliche Auktionator Georg Albers aus Sillenstede sich redlich bemühte. Noch im Sommer wurden die holländische Windmühle und ein massiver Schuppen zum Abbruch angeboten. Dafür fand Albers einen Interessenten aus der Gemeinde Apen im südlichen Ammerland. 1913 wurde die geschichtsträchtige Windmühle abgebrochen.
So ging der Niedergang der Mühle mit dem Aufblühen der Ortschaft Heidmühle einher. Auf der ehemaligen einsamen Klosterheide waren etwa zwischen 1900 und 1914 viele neue Gebäude entstanden, darunter auch die Geschäftshäuser an der Oldenburger Straße, die heute noch das Ortsbild prägen. Geblieben ist von der Mühle nur der Name der Ortschaft.