Schortens ist auch eine schlesische Stadt

NACH DEM KRIEG KAMEN RUND 4000 VERTRIEBENE NACH SCHORTENS. DER HEIMATVEREIN ERZÄHLT IHRE GESCHICHTE IN EINER NEUEN SONDERAUSSTELLUNG.

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Beeindruckt: Bürgermeister Gerhard Böhling, Ausstellungsleiter Bogedan Grahlmann, Ex-Ratsherr und Schlesier Fritz Böhm, Heimatverein-Vorsitzender Alfred Amman.
Bild: ATTO IDE

SCHORTENS„Was hat der Heimatverein Schortens mit Schlesien zu tun?“ Diese Frage mag sich der eine oder andere Schortenser stellen, der mit der Geschichte der Stadt nicht so vertraut ist. Für alte Schortenser ist das keine Frage: Ohne die Schlesier wäre die Stadt nicht, was sie heute ist.

Diesen wichtigen Teil der Schortenser Stadtgeschichte versucht die Sonderausstellung „Schlesien – die alte Heimat vieler Schortenser Bürger“ im Heimathaus in der Jadestraße aufzuarbeiten und lebendig zu halten. Denkwürdiger Zufall: Auf den Tag genau 62 Jahre vor Eröffnung der Ausstellung kam der erste Treck mit Flüchtlingen aus Schlesien in Schortens an.

Ein kleines Handwägelchen mit zwei Koffern und einem Kopfkissen, das unscheinbar in einer Ecke der Ausstellung steht, macht mehr als manches Foto oder Dokument deutlich, was Flucht damals bedeutete. So sind die Einwohner zweier Dörfer (Steinseifersdorf und Arnoldsdorf) komplett nach Schortens umgesiedelt und hier in Roffhausen und Rahrdum untergebracht worden.

Dass später diese Menschen großen Anteil an dem Aufbau der Olympia-Werke hatten und dadurch, dass sie hier heimisch wurden, Schortens ganz entscheidend mitgeprägt haben, steht für die Macher der Ausstellung außer Frage.

Mit viel Liebe zum Detail, großer Sammelfreude und vielen Kenntnissen über die damaligen Ereignisse hat Bogedan Grahlmann, Leiter des Schortenser Heimathauses, eine sehenswerte Ausstellung zusammengestellt, die nicht nur sentimentale Erinnerungen an ferne Zeiten und eine längst vergangene Heimat wach ruft, sondern auch der heutigen Generation zeigt: Schortens ist auch eine schlesische Stadt.

„Der Heimatverein bewegt viel in Schortens und die Erinnerung an die Wurzeln vieler Schortenser in Schlesien ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte, den es zu pflegen und zu bewahren gilt“, hob Bürgermeister Gerhard Böhling hervor.

Die Stadt Schortens trägt dem Rechnung, indem sie seit ein paar Jahren eine lebendige Partnerschaft mit Pieszyce (Peterswaldau) unterhält.

Der Heimatverein plant in diesem Jahr in der ersten Augusthälfte eine viertägige Fahrt nach Pieszyce. Einige Plätze sind noch frei. Anmeldungen sind noch möglich unter Tel. 04461/ 80303 bei Franz Cornelius.

Quelle

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