von Hella Heiken
Rudolf Heiken wurde am 3. Dezember 1906 als Sohn seiner Eltern Heike und Engeline Heiken geboren. Sie betrieben eine Gaststätte und Wegezollstätte in Schoost. Er wuchs mit seiner Schwester Marie auf. Nach den schulischen Ausbildungen in Schortens und dem Mariengymnasium Jever – hier erreichte er die mittlere Reife – absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre auf einigen Bauernhöfen. Dem Sport war er sehr angetan, in mehreren Vereinen war er Mitglied. Der Reiterei galt sein besonderes Augenmerk. Er zählte mit zu den Gründern des Reitervereins Ostiem.
Im Jahr 1933 heiratete er seine erste Frau Anna, geborene Griepenkerl. Sie starb ein Jahr später bei der Geburt der Tochter Annemarie. Die zur Halbwaise gewordene Annemarie wuchs bei ihrer Tante Marie Frerichs auf, der Schwester von Rudolf Heiken. Nach dem frühen Unfalltod seines Vaters Heike Heiken stand er seiner Mutter zur Seite und half im Gasthof und in der Landwirtschaft. Im Jahr 1936 heiratete er seine zweite Frau Lucie, geborene Söker, aus Jever. 1938 kam die Tochter Hella zur Welt, zwei weitere Töchter, Ruth und Inge, folgten. In der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre bis in den Krieg hinein nahm er die Leitung der damaligen Spar- und Darlehnskasse in Schortens wahr. Das Geschäftslokal befand sich an der Schooster Straße im Hause des Malermeisters Walter Schütt. Heute betreibt dort sein Enkelsohn Peter Kleine-Kölker ein Versicherungsgeschäft. Die Soldatenzeit überstand er gut.
Bis in die Mitte der fünfziger Jahre bewirtschaftete er die Gaststätte „Waldschänke“ mit der angeschlossenen Landwirtschaft an der Schooster Straße. Die Landwirtschaft war klein. Neben einem halben Dutzend Milchkühen, einem Pferd, ein paar Schweinen und Geflügel, die zu versorgen waren, betrieb er noch eine öffentliche Viehwaage und eine Poststelle. Die Postzustellung übernahm er gleich mit, und so hatte er jeden Tag Kontakt mit der Bevölkerung des Ortteils Schoost. Dann verpachtete er die Gaststätte „Waldschänke“ und zog an den Ginsterweg.
Die alte Gaststätte „Waldschenke“ mit „e“, ließ er abbrechen und errichtete dort eine DEA-Tankstelle in der Hoffnung, dort „das Geschäft“ zu machen. Diese
Erwartung erfüllte sich nicht. Nach ein paar Jahren zog er mit seiner Familie zurück in das kleine Haus neben der „Waldschänke“.
1963 übernahm seine Tochter Hella den Gaststättenbetrieb.
Ein zweiter Schicksalschlag traf ihn. Im Jahr 1965 starb seine Frau Lucie. Trost fand er auf der Jagd, zusammen mit seinem Jagdbegleiter Hermann Wilken durchstreifte er die Natur. Auch freute er sich, mit seinen Freunden Skat zu spielen und dem Kegelsport zu frönen. 1967 heiratete er noch einmal, und zwar Gerda Volz.
1984 starb Rudolf Heiken, den alle Rudi nannten, im Alter von 78 Jahren.