Karl Kunst

Karl Kunst, Rektor

– Er war ein Pädagoge alter Schule
Geboren am 25. Januar 1905 als Sohn eines Polizeibeamten in Anklam (Vorpommern) besuchte er die dortigen Schulen bis zum Abschluss der Hochschulreife und ein Lehrerseminar mit dem Abschluss des ersten Lehrer-Examens. Nach schweren Jahren der Arbeitslosigkeit und Bestreitung des Lebensunterhaltes als Musiker wurde er als Junglehrer an verschiedenen Schulen in Vorpommern u.a. auch in Garz auf Rügen eingesetzt, wo er seine künftige Ehefrau Charlotte kennenlernte und heiratete.

Weitere Stationen waren Kemnitz bei Greifswald (2. Lehrer-Examen), Saßnitz auf Rügen, wo Sohn Wolfgang geboren und Klüstrow bei Stargard, wo die Kinder Ingrid und Uwe geboren wurden. Viele Jahre war er Kirchenorganist in Klüstrow. Ab 1940  war er als Offizier in Rußland, wurde dann nach Westdeutschland versetzt und 1946 aus einem Internierungslager bei Schillig entlassen. Nach der Flucht aus Klüstrow kam seine Familie 1946 nach Breddewarden, wo Karl Kunst im damaligen Lager und Kinderheim Friesland Heimleiter wurde. 1947 baute er mit Unterstützung des Schulrates eine Heimschule, auch für körperlich behinderte Kinder, auf. Mit der Jugend war er sein Leben lang verbunden, er organisierte Jugendtreffen, Arbeitskreise  und widmete sich dem sportlichen Leben in diesem Kinderheim.

Nach Auflösung des Heims wurde ihm 1950 die Leitung der Volksschule Schortens übertragen. Später machte der Düsenjägerlärm den Schortenser Bürgern und dem Schulbetrieb sehr zu schaffen. Seinem persönlichen Einsatz bei Kommunen und beim Oberkirchenrat war es mitzuverdanken, dass 1957 eine neue Volksschule an der Plaggestraße gebaut werden konnte. In dieser ihm lieb gewordenen Schule war er bis Ende 1963 bis zu seinem schweren Schlaganfall als Rektor tätig. Aus gesundheitlichen Gründen schied er 1964 aus dem Schuldienst aus. Während der fast vierzehn Jahre als Pädagoge „alter Schule“ war er viele Jahre als Vertreter der Lehrerschaft im Schulausschuss der Gemeinde Schortens, viele Jahre im Kirchenrat und Mitbegründer des Gemeindejugendringes.

Er liebte die Chormusik. Seine Frau und er waren seit 1950 aktive Mitglieder des Gemischten Chores Schortens und hatten einen sehr herzlichen Kontakt zu den Chormitgliedern mit Chorleiter Hugo Müller an der Spitze. Dem Heidmühler FC war er eng verbunden, einige Jahre als Vorstandsmitglied und später als Ehrenmitglied. Er unterstützte das Deutsche Rote Kreuz und die Verkehrswacht.

Seit seiner schweren Krankheit hat er mit Energie und großer Geduld sein weiteres Leben mit seiner Ehefrau, die ihm in diesen fast elf schweren Jahren eine gute aufopferungsvolle Stütze war, gemeistert. Er starb am 27. September 1974 und wurde am 1.Oktober beigesetzt.

Wolfgang Kunst und Johannes Peters

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