Wenig Resonanz auf Stratmanns Gesprächsangebot für Bürger- und Heimatvereine
Es waren sämtliche Bürger- und Heimatvereine im Landkreis Friesland eingeladen, damit sie dem Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur einmal ihre Nöte und Anregungen vortragen konnten. Doch – mit dem Bürgerverein Middelsfähr-Roffhausen und dem Heimatverein Schortens waren nur ganze zwei vertreten. Der eigens aus Oldenburg angereiste Minister stellte dazu mit unüberhörbarem Sarkasmus fest: „Offenbar ist die Situation der Vereine gar nicht so übel und wir als Landesregierung haben in den letzten Jahren so vieles richtig gemacht, dass kein Gesprächsbedarf besteht.“Den dennoch Erschienenen, unter ihnen Jevers Bürgermeisterin Angela Dankwardt und ihr Schortenser Kollege Gerhard Böhling, erläuterte Stratmann die seit dem Wegfall der Bezirksregierungen umgestellte regionale Kulturförderung. Diese funktioniere über die Landschaften hervorragend, dort säßen kommunale Vertreter, die mit Bürgernähe und Ortskenntnis die Gelder verteilten. Das geschehe ohne „Heimattümelei“.
Auf Anregung der Gäste ging es um ein allgemeines Problem: dem fehlenden Nachwuchs in vielen Vereinen. Dem Minister war sehr wohl bekannt, dass es immer öfter an der ausgewogenen Mischung fehlt. „Aber aufgrund anderer beruflicher Belastungen und auch persönlicher Interessen wird es zunehmend schwieriger, in den Vereinen und auch in der Politik Menschen zu finden, die bereit sind, sich quasi nebenher einzubringen“, betonte er.
Gabriele Böhling und Frank Kothe von den einzigen vertretenen Vereinen, konnten allerdings auch andere Erfahrungen schildern. In ihren Vereinen wurden Vorstände, Inhalte und Aktivitäten deutlich „aufgefrischt“. Der Erfolg habe ihnen recht gegeben mit zahlreichen neuen Mitgliedern und wiederaufgelebtem Engagement. Dazu nötig sei vor allem Anerkennung, stellte Böhling fest.