Schortens ist auch eine schlesische Stadt

NACH DEM KRIEG KAMEN RUND 4000 VERTRIEBENE NACH SCHORTENS. DER HEIMATVEREIN ERZÄHLT IHRE GESCHICHTE IN EINER NEUEN SONDERAUSSTELLUNG.

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Beeindruckt: Bürgermeister Gerhard Böhling, Ausstellungsleiter Bogedan Grahlmann, Ex-Ratsherr und Schlesier Fritz Böhm, Heimatverein-Vorsitzender Alfred Amman.
Bild: ATTO IDE

SCHORTENS„Was hat der Heimatverein Schortens mit Schlesien zu tun?“ Diese Frage mag sich der eine oder andere Schortenser stellen, der mit der Geschichte der Stadt nicht so vertraut ist. Für alte Schortenser ist das keine Frage: Ohne die Schlesier wäre die Stadt nicht, was sie heute ist.

Diesen wichtigen Teil der Schortenser Stadtgeschichte versucht die Sonderausstellung „Schlesien – die alte Heimat vieler Schortenser Bürger“ im Heimathaus in der Jadestraße aufzuarbeiten und lebendig zu halten. Denkwürdiger Zufall: Auf den Tag genau 62 Jahre vor Eröffnung der Ausstellung kam der erste Treck mit Flüchtlingen aus Schlesien in Schortens an.

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Zwischen Schulbank und Schiefertafel

Die Schulgeschichte in Schortens begann im 16. Jahrhundert. Die erste Schule entstand auf dem Hof der St.-Stephanus-Kirche.

In tausenden von Schränken liegen verblichene Klassenfotos und Schulzeugnisse aus vielen Jahrzehnten, auf etlichen Dachböden
und in Kellern schlummern alte Schulbücher, abgewetzte lederne Schulranzen und verbeulte Schultüten. Weggeräumte Erinnerungen an die gute, alte Schulzeit.
Doch wie sahen eigentlich die Anfänge des Schulwesens in Schortens aus? Und was hat sich daraus im Laufe der Jahrhunderte entwickelt? Dieser Frage ist Bogedan Grahlmann vom Heimatverein Schortens nachgegangen und hat in monatelanger Arbeit allerhand Exponate zusammengetragen,die die Entwicklung des Schulwesens in Schortens beleuchteten. …

Dort waren im Schaukasten nicht nur alte Züchtigungspeitschen und Schiefertafeln, Klassenfotos und Schulzeugnisse zu sehen oder Schwarz-Weiß-Aufnahmen, auf denen gestrenge Lehrer mit Zwirbelbart beinahe kaiserliche Autorität ausstrahlen. Die Ausstellung schilderte vor allem, wie sich das Schulwesen im Jeverland seit dem Erlass Marias von Jever anno 1548 entwickelt hat. „Wann genau die Schulgeschichte in Schortens begann, ist nicht überliefert“ berichtete Grahlmann.

Allerdings soll nach den Kirchenbüchern die erste Schule an der Südseite der St.-Stephanus-Kirche entstanden sein. Einen Hinweis darauf lieferten im Jahre 1595 Kosten für die Reparatur des Schuldachs nach einem Sturmschaden. Die Exponate schilderten außerdem, dass 1835 in der alten Schule 221 Kinder unterrichtet wurden oder das 1846 in Schortens ein neues Schulgebäude errichtet wurde, dessen Mittelbau die Wohnung des Hauptlehrers war, während sich westlich und östlich zwei Klassenräume anschlossen, von denen einer bis 1882 als Kuh und Pferdestall diente.

Die Kinder mussten damals den Weg zur Schule bei jedem Wetter zu Fuß bewältigen. Die Schüler kamen nicht nur aus dem nahe gelegenen Ostiem und Schoost, sondern auch aus Barkel und Feldhausen, aus Oestringfelde, Addernhausen und Upjever. Das war damals alles ein Schulbezirk“, sagte Grahlmann. Roffhausen und Middelfähr hatten schon damals eine einklassige Nebenschule.

Die Ausstellung nannte Namen früherer Lehrer und deren Entlohnung und schilderte u.a. alte Schulordnungen und die Einführung der Schulpflicht und auch den Bau der Schulen in Ostiem (1888), in Ostringfelde (1905), Heidmühle(1910), und Jungfernbusch (1913). Inzwischen hat Schortens sieben Grundschulen eine Haupt- und Realschule und seit 2004 auch eine Zweigstelle des Mariengymnasiums.

Quelle: NWZ vom 04.05.07

Ausstellung -Schulgesch.- NWZ 04-05-07

Nach dem Wunder begann der Albtraum

Ehemalige Olympianer zog es ins Kino.

Der Dokumentarfilm über den Büromaschinenhersteller in Roffhausen von Karl-Heinz Fürst ließ Erinnerungen wach werden.

Von Stephan Giesers

Wilhelmshaven „Olympia Werke, Wilhelmshaven Stärke!“ Auf einmal war alles wie früher – für zweieinhalb Stunden im Kinoplex.

„Einmal Olympianer. Immer Olympianer. Das wird man nicht mehr los“, erzählt Wolfgang Hilse.

31 Jahre hat er „auf Olympia“ gearbeitet, 24 Jahre lang war er Ausbilder, acht Jahre im Betriebsrat. 1990 nahm der heute 70-Jährige die Abfindung und verließ das Unternehmen, das nur noch zwei Jahre lang durchhalten sollte.

In diesem Jahr feiern die Olympianer die Gründung ihres Unternehmens, das zu Spitzenzeiten 12500 Arbeiter beschäftigte. Vor 60 Jahren eröffnete das Olympia Werk in Roffhausen mit damals 28 Mitarbeitern die Produktion. Für die Ehemaligen auch der Anlass, um des schlimmen Endes, des Verlustes von tausenden Arbeitsplätzen zu gedenken.

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