Hans Luths

Ein Lehrer alter Schule ist in guter Erinnerung geblieben

Von Rudi Rabe

 

 

 

 

 

 

Aufgenommen anläßlich des Bundessängerfestes 1955

Geboren am 10. April 1904 in Heppens kam Hans Luths als Sohn eines Oberlotsen zur Welt. Nach Abschluss der schulischen Ausbildungen besuchte er das Lehrerseminar in Varel. Im Verlauf seiner Tätigkeit lehrte er an den Schulen in Rüstringen, Grünenkamp, Lehmden und Goldenstedt. Hier in der Gemeinde Goldenstedt übernahm er alle Schulleitungen im Kreis Vechta. Die damaligen politischen Machthaber hatten ihn nach Südoldenburg versetzt und gleichzeitig bedrängt, aus der Kirche auszutreten. Als weitere schwere Bürden empfand er, alle Kruzifixe aus den katholischen Schulen entfernen zu lassen und die Gefallenennachrichten den Hinterbliebenen zu überbringen. Diese Maßnahmen haben ihn bis zum Kriegsende stark belastet. Wegen einer schweren Beinverletzung, die er als Kind durch einen Unfall erlitten hatte, wurde er vom militärischen Dienst befreit.

Die erste Station seiner Lehrertätigkeit in der Gemeinde Schortens im Jahr 1948 war die Schule Ostiem am Theilenweg. Die zunächst engen Wohnverhältnisse für eine sechsköpfige Familie – der Hauptlehrer H. Mönnich musste Luths einen Teil seines Wohnbereichs überlassen – wurden später durch Schaffung neuer Wohnräume entschärft. Seine rege Mitarbeit in verschiedenen Vereinen und Verbänden brachten ihm viel Lob und Anerkennung. Die Pflege des heimatlichen Brauchtums unterstützte er durch seine Mitarbeit im Verein der Gemeindebürger Ostiem, im Heimatverein Schortens und in der Volkshochschule. Im Januar 1952 wurde er Nachfolger des ausgeschiedenen Bernhard Bohhlken und damit Vorsitzender des Gemischten Chors Schortens. Das Amt eines Schriftführers führte er viele Jahre beim TuS Oestringen aus.

Klassenbild aus dem Jahr 1949
Bilder: Jürgen Zingel

Im Jahre 1953 wechselte er zur Schule Jungfernbusch am Mühlenweg. Als gewissenhafter Pädagoge würzte er den Unterricht mit viel Humor. Seine Mitmenschen zum Lachen zu bringen, war seine Herzensangelegenheit. Seine Art, plattdeutsche Geschichten vorzutragen, ist bis heute unerreichbar geblieben. Die Musik war sein größtes Vergnügen. Schon früh widmete er sich dem Chorgesang. 17 Jahre war er Vorsitzender und Liedervater des Gemischten Chors Schortens. Mit Bravour meisterte er die Organisation der Bundessängerfeste, die vom Jeverländischen Sängerbund getragen wurden. Am 31. März 1969 wurde er als Rektor aus dem Schuldienst entlassen. Seinen Lebensabend verbrachte er in Rastede. Dort verstarb er am 15. September 1977.