Straße sollte an erste Ratsfrau erinnern
ORTSGESCHICHTE Gesine Koch erste Frau im Schortenser Gemeinderat
Am Computer umbenannt: Die (noch) nicht existierende Gesine-Koch-Straße in den Brauerwiesen. BILD: NOORMANN
VOR RUND 90 JAHREN ZOG IN GESINE KOCH ERSTMALS EIN FRAU IN DEN DAMALIGEN SCHORTENSER GEMEINDERAT EIN. DEN WEG BEREITETE IHR DER VEREIN DER GEMEINDEBÜRGER.
Schortens – Das Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 brachte in Deutschland große gesellschaftliche Veränderungen. Über das vor nunmehr 90 Jahren eingeführte Wahlrecht für die Frauen wurde in diesem Jahr viel gesprochen und geschrieben. Dabei wurden große und bekannte Frauen genannt, die sich um das Frauenwahlrecht große Verdienste erworben haben.
Erinnerung hoch halten
Nicht so deutlich wurde, dass es sich dabei nicht nur um das Stimmrecht für Frauen (aktives Wahlrecht), sondern auch um die Wählbarkeit von Frauen (passives Wahlrecht) gehandelt hat.
Über den Einzug der ersten Frau in den Rat der Gemeinde Schortens und die voraufgehende Gründung eines Frauenvereins in Schortens berichtete die NWZ im August. An die „großen Frauen“ aus jener Zeit wurde in diesem Jahr schon auf mancherlei Art gedacht und Straßen nach ihnen benannt. So kann der Vorschlag nicht von der Hand zu weisen sein, im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schortens auch eine Straße nach der ersten Schortenser Ratsfrau Gesine Koch zu benennen.
Eine Möglichkeit gäbe es im Neubaugebiet Brauerwiesen in Heidmühle. Dort gibt es links und rechts vom Brauerweg als Hauptzufahrtstraße die Erschließungsstraßen, die nach bekannten Frauen von Helene Wessels bis Marie Jucharz benannt sind. Die Ausnahme bildet der „Feldhuuser Karkpadd“, eine alter und historischer Name für einen Weg, der in früheren Jahrhunderten eine kurze Fußwegverbindung für die Einwohner aus Feldhausen zur Kirche nach Schortens darstellte.
Idee für die Brauerwiesen
Der Name hat sicher historisch seine Berechtigung, passt aber nicht so recht ins System. In Siedlungen in Schortens sind vielfach „verwandte“ Namen konzentriert, so dass eine Zuordnung besser möglich ist. Dieses könnte auch in den Brauerwiesen konsequent umgesetzt werden.
Dazu sollte man den Namen „Feldhuuser Karkpadd“ an einer anderer Stelle als Bezeichnung für einen Weg verwenden und die jetzt benannte Straße in „Gesine-Koch-Straße“ umbenennen. Sich dafür stark zu machen, wäre wohl eine vornehme Aufgabe im Verein der Gemeindebürger, der erst durch seinen Wahlvorschlag zur Gemeinderatswahl von 1919 diese Entwicklung möglich machte.
Quelle: Straße sollte an erste Ratsfrau erinnern – NWZonline.de.