80 Jahre alte Tradition wurde am Ort ihres Ursprungs gefeiert

TRADITION Heimatverein Schortens traf sich am Sonnabend zum Güstkinnelbeerfest in der Gaststätte „Zum grünen Wald“

SCHORTENS /ho An die Wurzeln des Güstkinnelbeerfestes erinnerten sich die Mitglieder des Schortenser Heimatvereins am Sonnabend, als sie sich in der Gaststätte „Zum Grünen Wald“ in Schortens trafen. Denn genau vor 80 Jahren wurde hier das Güstkinnelbeerfest begründet: Das Zusammenkommen in einem lustigen Kreis von Gleichgesinnten bei Branntwein und Rosinen und zwar dann, wenn es nicht darum geht, die Geburt eines Kindes mit dem besagten Getränk zu feiern.
Am 21. November 1931 stellten Heimatfreunde des Freundeskreises der Altertümer der Gemeinde Schortens einen neuen Wolfsgalgen auf. Der Wolfsgalgen war ein Wahrzeichen in Schortens, nachdem der letzte Wolf Östringens im Jahr 1738 vom Sohn des amtlich bestellten Wildschützen erlegt worden war und anschließend an einem Baum aufgehängt wurde.

111105_Güstkinnebeer_WZMehrfach musste in der Zwischenzeit ein neuer Wolfsgalgen her, da die Bäume keinen ewigen Bestand hatten und die Tradition aufrecht erhalten werden sollte. Einen neuen Standort erhielt er dann im Jahre 1931.
Der Vorsitzende Dr. König übergab das Wahrzeichen mit dem großen Stein und einer Bronzeplatte an die Gemeinde und Emil Martsfeld, der stellvertretende Gemeindevorsteher, versprach, das Wahrzeichen von der Gemeinde in Pflege zu nehmen, erzählte der Heimatfreund Rudi Rabe den Mitgliedern. „Van dat lang Stahn un mit koll Fööt gung dat nu na Albert Eden in’n ‚Grönen Wald’, daar wu wi nu sünd. 80 Jahr is dat nu al her, un wenn de Krieg nich ween weer un wie jedes Jahr uns Güstkinnelbeer fiert harrn, weern wie vadag dat 81. Maal tosamen“, trug Rabe in seinem Vortrag vor.
Vorsitzender Michael Kunz begrüßte die Runde und wies auf die lange Tradition des Festes hin. Nach einem kräftigen Imbiss nahm die Gruppe „Dreebladd“ aus Südbrookmerland die Gäste mit auf eine musikalische Zeitreise vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Dann stand der Ausschank der „Bohnsopp“ auf der Tagesordnung. Dem süffigen Getränk wurde dann ausgiebig zugeprostet. Zu ehrende Mitglieder des Heimatvereins, der sich seit 1956 so nennt, waren Jürgen Stock (25 Jahre Mitglied), Fritz Minits, Annemarie Reinke, Annemarie Esch und Hannelore Kranert (jeweils 20 Jahre).

© Quelle: Wilhelmshavener Zeitung vom 07.11.2011, Seite 11

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