„Zum Grünen Wald“ in Addernhausen

Im Garten-Eden wurde scharf geschossen

In einem Wäldchen neben dem großen Forst Upjever befand sich bereits im Jahre 1870 ein Gasthaus, das sich „Grüner Wald“ nannte. Besitzer war der Landhäusling Harm Anton Eiben, dessen Sohn Ernst Frerichs Eiben führte die Gaststätte weiter. 1906 wurde die Gaststätte an den Landwirt Melchert (Melchior) Eden in Jever verkauft. Der wiederum verpachtete sie an seine Tochter Hempe Margarethe. Diese war bereits ein Jahr zuvor mit dem Wirt Albert Cornelius Eden aus Zetel die Ehe eingegangen. Den beiden Eheleuten war das Glück beschert, die Gartenwirtschaft fünfundvierzig Jahre lang führen zu dürfen.

Der nahe gelegene Upjeversche Wald lud zu allen Jahreszeiten zum Besuch ein. Fahrradgruppen, Reiter und Fuhrwerke kehrten gerne ein. Die friedliche Idylle wurde unterbrochen, als Albert Cornelius Eden in den Ersten Weltkrieg ziehen musste. In dieser Zeit führte Eduard Harms die Geschäfte. Glücklich über die gesunde Rückkehr aus dem Krieg schenkte Melchert Eden seiner Tochter Meti, wie sie immer genannt wurde, das Anwesen. Nach der überstandenen Inflation erfolgte der erste große Umbau. Der Grundriss wurde erweitert, und das Gemäuer erhielt einen hellen Kalkputz. 1928 wurde die neue Kegelbahn gebaut. Der große Kaffeegarten erhielt den Namen „Garten-Eden.“ Die ruhige Idylle wurde auch schon einmal durch Gewehrschüsse durchbrochen. Albert Eden hatte dem Kyffhäuser-Bund erlaubt, auf seinem Grund eine Freiluftschießanlage (50m Kleinkaliber) zu unterhalten.

Mit Beginn des Flugplatzbaus in Upjever (1936) traf bei Albert Eden eine Verfügung ein. Im Garten wurde kurzerhand eine große Blockhütte für die staatliche Bauleitung errichtet. Während des Krieges diente sie, wie auch die Kegelbahn, Soldaten als Unterkunft. Im Jahre 1951 pachteten die Eheleute Karl und Martha Witten zunächst die Gaststätte um sie dann 1957 käuflich zu erwerben. Fast zehn Jahre später wurde Anni Wessels aus Aurich neue Besitzerin. Nach weiteren Verpachtungen und Leerständen erwarb 1972 Gerd Husmann und Marga Spranger den „Grünen Wald.“ Im Jahre 2013 wurde der Betrieb aufgegeben. Heute werden die unteren Räume für einen Tanzclub genutzt.

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Bild: Archiv Heimatverein Schortens/Rudi Rabe

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Autor: Rudi Rabe, Klosterweg 7, 26419 Schortens, Telefon 04461/82182

Gesamtherstellung: BRUNE-METTCKER Druck- und Verlags-GmbH, Jever

Die Beschreibung aller Kalenderbilder findet man unter www.hv-schorten.de. Der Autor gibt ebenfalls Auskunft