Das Wäschefachgeschäft Marie Peters an der Oldenburger Straße

Der Laden war auf alle Wünsche der Kundschaft eingestellt

In der Mitte Heidmühles, dort wo heute das Geschäftsleben pulsiert, befand sich in der Oldenburger Straße das Textilgeschäft Marie Peters. Hier war alles zu bekommen, was die Kinder zum Anziehen, die Damen zum Nähen und Sticken und die Herren zum Warmhalten bei der Arbeit benötigten. Renner waren die Manchesterhosen, die eine lange Zeit den Anschaffungspreis rechtfertigen mussten. Babywäsche und Gardinen ergänzten das Angebot.

Auf dem links zu sehenden Angebotsschild ist zu sehen, dass es auch Korsette zu kaufen gab. Die Frauen, die ihre Figur behalten wollten, auch Männer waren froh, mit einem angepassten Korsett wieder Gelegenheit zu haben, ihre Uniform tragen zu können.

Die früh Witwe gewordene Marie Peters zog gegen Ende des Ersten Weltkriegs von Jever, dort wo sie mit ihrem Ehemann Gerhard den „Erbkrug zum Birnbaum“ bewirtschaftet hatte, nach Heidmühle. Sie zog mit ihren Töchtern in das neu erbaute Geschäftshaus und den zwei großen Schaufenstern. Das Ende des Ersten Weltkrieges, die danach einsetzende Wirtschaftskrise und die verheerende Inflation stellten Marie Peters vor große Sorgen und Nöte. Sie schaffte es auch mit der Hilfe ihrer jüngsten Tochter Ella, das Geschäft durch diese Zeit und auch durch den Zweiten Weltkrieg zu bringen. 1944 starb Marie Peters, und die Tochter Ella mit ihrem Ehemann Herbert Jacobs versorgten ihre Kundschaft bis in die Siebziger Jahre. Danach wurde das Haus an einen Fahrradhändler verkauft. Später wurde es abgebrochen, um einem modernen Geschäftshaus Platz zu machen.

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Bild: Archiv Heimatverein Schortens/Rudi Rabe

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Autor: Rudi Rabe, Klosterweg 7, 26419 Schortens, Telefon 04461/82182

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