Harry Drewler

von Jürgen und Roswitha Niemann

Harry Drewler wurde am 21.04.1910 in Liebenau Kreis Eichenbrück (Posen)geboren. Im Alter von 26 Jahren übernahm der inzwischen gelernte Landwirt 1936 den elterlichen Hof aus dem Besitz von Adolf und Lina Drewler, der eine stolze Größe von 86 Hektar hatte und übernahm verpflichtend auch die Verwaltung zweier Staatsbetriebe von 300 und 111 Hektar. Wegen des Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war es ihm nicht am 10. September 1939, sondern erst am 15. Dezember 1939 möglich, seiner zukünftigen Frau Gertrud, geb. Sauter aus Königsbrunn, in der Kirche zu Strelno das Ja-Wort zu geben. Am 25. Januar 1942 kam Tochter Gerlinde zur Welt. Am 15. April 1943 wurde Harry Drewler Soldat und kämpfte an der Ostfront. Im Oktober 1945 wurde Harry Drewler aus der Wehrmacht entlassen. Am 20. Januar 1945 floh Gertrud Drewler mit Kind und Mutter mit vier Gespannen vor der Roten Armee bis in die Lüneburger Heide. Schon im Mai 1945 fand Harry Drewler dort seine Familie wieder. Er wurde im Laufe des Krieges leider zweimal schwer verwundet und kehrte als Schwerkriegsbeschädigter zurück. Er zog mit seiner Familie nach Hameln und eröffnete dort mit den geretteten Pferden ein Fuhrgeschäft. Die Famlie zog später nach Einbeck. Dort wurde am 30. Juni 1946 die Tochter Roswitha geboren. Dann zog die Familie ins friesische Upjever. Dort war er ab dem 1. Mai 1948 bis zum 31. Dezember 1954 als Verwalter auf einem landwirtschaftlichen Staatsbetrieb in Upjever tätig. Bis 1952 wohnte er mit seiner Familie in der Schumacherstraße. Danach zog die Familie in den Antonsweg nach Heidmühle, und vier Jahre später, mit einem Pferdewagen beladenen Hausrat, ins eigene gekaufte Haus in den Halligweg 8 in Schortens. Von 1. Januaur 1955 bis zum 31. Juli 1974 war Harry Drewler als Verwaltungsangestelter mit Vollziehungsaufgaben bei der Gemeinde Schortens bis zum Eintritt seines Rentenalter beauftragt. Harry Drewler nahm sehr viele Ehrenämter neben seiner beruflichen Tätigkeit wahr. Auch als Rentner führte er sie gerne bis zu seinem Lebensende leidenschaftlich aus. Viele Tätigkeiten und Auszeichnungen waren sein Leben: 1948 wurde er im Bund der Vertriebenen tätig und war dort 1. Kreisvorsitzender. Am 1. Februar 1951 trat er dem Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands, Landesverband Niedersachsen-Bremen (VdK) bei. 1953 wurde er Erster Vorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen, Westpreußen, Pommern und Schlesien in Schortens. Seit 1953 war er im Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften und Kreisverbände Landesverband Niedersachsen tätig und erhielt am 9. September 1966 für seine langjährige verdienstvolle Mitarbeit eine Ehrenurkunde. 1976 wurde er 1. Vorsitzender des BdV-Kreisverbandes Friesland. Von 1976 bis März 1984 übernahm er den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der BdV-Kreisverbände im Bezirk Weser-Ems und war Mitglied des Vorstandes des BdV-Landesverbandes Niedersachsen. Von der Landsmannschaft Ostpreußen Landesgruppe Niedersachsen-West e.V. erhielt er für die beständige Treue zur ostpreußischen Heimat und dem Einsatz für deren Landsleute am 16. Oktober 1966 das Ehrenzeichen in Silber und 1975 die goldene Ehrennadel, wo er seit 1953 1. Vorsitzender war. Als Schwerkriegsbeschädigter erhielt Harry Drewler am 14. März 1977 für seine Mitarbeit im Ortsverband der Kriegsbeschädigten die goldene Ehrennadel des VdK. Unter seiner wesentlichen Mitarbeit wurden im März 1979 die Ostdeutschen Heimatstuben in Schortens eingerichtet. Ursprünglich hatte die Sammlung ihren ersten Sitz im Bürgerhaus, seit 1992 befindet sie sich an ihrem jetzigen Standort, dem „Heimathaus“. Am 20. August 1987 erhielt er die Ehrenurkunde in dankbarer Anerkennung für seine 40-jährige Zugehörigkeit der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands vom VdK Landesverband Niedersachsen-Bremen e.V. Zur Krönung seiner vielseitigen Tätigkeiten und seines unermüdlichen Einsatzes in den oben aufgeführten ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde ihm am 24. November 1981 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Im November 1995 verstarb Harry Drewler in Schortens im Alter von 85 Jahren nach einem schweren schicksalsvollen aber erfüllten Leben im Kreise seiner Familie.