Hans Popken

 von Eduard und Monika Popken

Hans Popken wurde am 3. April 1911 als Sohn des Kaufmanns Eduard Popken und seiner Ehefrau Wübke in Heidmühle an der heutigen Menkestraße (Haus Nr. 4) geboren. Eingeschult in der Volksschule Jungfernbusch besuchte er später das Mariengymnasium Jever.
Nach Erlangung der mittleren Reife begann er seine kaufmännische Lehre für Im- und Export von Getreide in Bremen. In diesem Beruf fühlte er sich sehr wohl. Durch den frühen Tod seines Vaters 1918 an der Westfront fühlte Hans schon als Kind und Jugendlicher eine besondere Verantwortung für seine Mutter und seine drei Schwestern.
Dieses Verantwortungsgefühl für die Familie begleitete ihn bis zu seinem Tod.

Also blieb er nach der Lehre nicht, wie es sei eigentlicher Wunsch war, in Bremen, sondern kam nach Heidmühle ins Elternhaus zurück. Den elterlichen Gemischtwarenhandel mit Gastwirtschaft wollte er jedoch nicht fortführen sondern gründete das Familienunternehmen 21jährig als Kohlenhandel neu.
Sehr klein angefangen, hatte er schon vor dem 2. Weltkrieg einen florierenden Betrieb aufgebaut.
Als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, führten seine Ehefrau Alma und seine Schwester Erna
den Betrieb so gut es ging weiter.

Im zweiten Weltkrieg war Hans Popken als Funker bei der Spionageabwehr eingesetzt und somit an Kampfhandlungen nie beteiligt. Nach der Kapitulation machte er sich zu Fuß von Esbjerg (Dänemark) auf nach Hause. Dort begann er so bald wie möglich wieder mit Brennstoffhandel. Der bestand zunächst aus dem Verkauf von Brennholz, das unter seiner Regie in den hiesigen Forsten eingeschlagen wurde. Schnell jedoch kamen die Klassiker, Torf, Kohlen und Brikett, sowie später das Heizöl dazu. Es entstand ein Brennstoffhandel von beachtlicher Größe, der sich einen guten Ruf bei Kunden, Lieferanten und Kollegen erwarb. So war es nicht verwunderlich, dass Hans Popken den jeverländischen Verein der Brennstoffhändler führte und auch im Vorstand der gleichen Organisation in Weser-Ems tätig war.
Erst der Strukturwandel zu den neuen Energien beendete dieses Kapitel des Familienunternehmens.
Das neue Standbein des Unternehmens wurde dann der Einzelhandel mit Garten- und Zooartikeln.

Selbstverständlich war Hans Popken in vielen Schortenser Vereinen Mitglied. Eine ganz besondere
Verbindung hatte er zum Boßelverein „Frei Weg“ Heidmühle, dessen Gründungsmitglied er war. Eine weitere, ihm wichtige Mitgliedschaft war die Zugehörigkeit zum Heimatverein. So wirkte er z. B. an der 400-Jahr-Feier von Heidmühle stark mit.

Das Ortsbild der jetzigen Schortenser Innenstadt prägte Hans Popken, als er begann, das Grundstück an der Menkestraße, das seit den 1840er Jahren im Familienbesitz ist, mit Geschäftshäusern zu bebauen. Auch hier ging er mit Mut und Zuversicht auf ein glückliches Gelingen ans Werk.

Hans Popken war zeitlebens gern Kaufmann. Er war immer ein lebensfroher Heidmühler Jung
und bis ins Alter mit großer Tatkraft ausgestattet.
Er verstarb zufrieden mit seinem Leben am 8. April 1996 im Kreise seiner Familie.