Wie die Fürsten

Taubenhäuser

Quelle: Landwirtschaftsblatt Weser-Ems Nr. 27 vom 2. Juli 2004

Was heutzutage seltsam anmutet, war bis vor ungefähr 50 Jahren in Ostfriesland gang und gäbe: Statt Wellensittichen saßen damals Tauben in kunstvoll verzierten Käfigen. In Schortens gibt es jetzt eine Ausstellung.

Die Taube, genauer, die Lachtaube, auch Turteltaube plattdeutsch Tuddelduv genannt, galt als Glücksbringer.„Sie hatte aber auch praktischen Nutzen“, so Grahlmann, denn Tauben waren wie Wachhunde: Wenn Fremde den Hof oder das Haus betraten, gurrten sie so laut und durchdringend, dass die Besitzer sogar im Stall oder in der Werkstatt aufmerksam wurden.

Bogedan Grahlmann bei der Taubenhausausstellung

„Die Käfige hingen in Küchen, in den Wohnstuben, im Flur, sogar im Kinderzimmer. ”Oft wurde direkt über dem Kinderbett ein Taubenkäfig aufgehängt „, erzählt Bogedan Grahlmann, Leiter des Schortenser Heimathauses.
,,Man glaubte, dass dies Krankheiten von den Kindern fern hielte. „Die Haustauben und ,,tierischen Alarmanlagen“ mussten nicht etwa in schnöden Käfigen ihr Dasein fristen: ,,Viele Lachtauben wurden in wahren Taubenpalasten gehalten“, so Bogedan Grahlmann. Er sammelt seit knapp 30 Jahren Taubenhäuser und zeigt in Schortens zurzeit eine Auswahl eigener und geliehener Stucke aus Friesland und Ostfriesland.

„Wie die Fürsten“ weiterlesen

Heimathaus zeigt "50 Jahre Kramermarkt"- Viele Unikate zu sehen

Modelle beleben die Ausstellung

"Ich möchte mir die höfliche Anfrage erlauben, ob ich zum diesjährigen Heidmühler Markt einen Platz für mein Restaurationszelt bekommen kann." Mit diesen wohl gesetzten Worten bewarb sich im Jahr 1962 der Inhaber des Cafe Keese um die Teilnahme beim Heidmühler Kramermarkt.
Zu sehen sind solche Unikate, sowie alles rund um die traditionelle Veranstaltung jetzt bei einer Ausstellung "50 Jahre Kramermarkt Heidmühle" im Heimathaus an der Jadestraße in Schortens.
"Bitte unterstützen sie mein junges Unternehmen in Form einer Zusage", heißt es da im Bewerbungsschreiben eines ,,Wurstgeschäfts, ambulant",aus dem Jahr 1953.
Damals war der Kramermarkt gerade aus der Taufe gehoben worden. Als erster Marktvogt regelte Eduard Köhn alle Angelegenheiten.
Sauber abgeheftet fanden sich die Bewerbungsschreiben sowie etliche andere Belege in 35 Aktenordnern im Keller des Rathauses in Heidmühle. Zum 50. Geburtstag des Kramermarktes verließen sie die dunkle Behausung,
Heimathuus-Leiter Bogedan Grahlmann hat sie in seine Wohnung geholt und durchforstet. Innerhalb von drei Monaten hat er eine interessante Ausstellung zusammengetragen.

„Heimathaus zeigt "50 Jahre Kramermarkt"- Viele Unikate zu sehen“ weiterlesen