Rat der Stadt steht für den Erhalt des Waldes

Abholzung Resolution zum Erhalt des Baumbestandes verabschiedet

Zu einer der wohl kürzesten Sitzungen in seiner Geschichte traf sich der Schortenser Rat am Forsthaus im Upjeverschen Forst. Einziger Tagesordnungspunkt war die Verabschiedung einer vom Verwaltungsausschuss vorbereiteten Resolution gegen die von der Wehrbereichsverwaltung Nord geforderte großflächige Abholzung im Bereich der Einflugschneise des Flugplatzes.

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Nachdem die UWG Vorsitzende Doris Wolken die Sitzung eröffnet hatte, verlas Bürgermeister Gerhard Böhling die Resolution. Ohne Diskussion wurde diese dann abgestimmt und einstimmig angenommen. Damit stellte sich der Rat unmissverständlich vor den Wald und gab zum Ausdruck, dass man nur mit Verständnislosigkeit diese Forderung der Wehrbereichsverwaltung zur Kenntnis genommen hat.

Die Fakten sind hinlänglich bekannt und können auch auf einer neu aufgestellten Schautafel beim Forsthaus nachgelesen werden. Nach dem Abzug der Jagdbombergeschwaders 38 im Jahr 2001 wird der Flugplatz zurzeit als Ausweichflugplatz genutzt. Mit der Einführung des Eurofighters entfällt auch die derzeitige Nutzung durch die Luftwaffeninstandsetzungsstaffel für die Wartung der Phantom und der Flugplatz würde nur noch als Ausweichflugplatz genutzt werden.

Dazu stellt die Resolution fest: „Die vorhandenen Bäume wurden jedoch selbst in früheren Zeiten als nicht störend eingestuft, so dass ein sicherer Flugbetrieb jederzeit möglich war. Darüber hinaus unterliegen Teile des „von der Kettensäge bedrohten“ Waldes dem höchsten europäischen Schutz als FFH – Gebiet.“ (Flora – Fauna – Habitat)

Ein Zurückschneiden des Baumbestandes beiderseits der Einflugschneise auf die geforderte Höhe ist technisch nicht machbar und würde auf eine Fällung eines teilweise bis zu 250 jährigen Baumbestands hinauslaufen.

Im Zusammenhang der Ratssitzung wurde noch einmal auf die Unterschriftenaktion hingewiesen und alle Bürger in Schortens und Umgebung aufgefordert, sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt ihres Waldes einzusetzen. Es wird erwartet, dass der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Thomas Kossendey sich in der nächsten Woche vor Ort ein Bild von der Situation machen will. Dann sollen die gesammelten Unterschriften übergeben werden.

„Man braucht niemanden um eine Unterschrift zu bitten“, gab Peter Torkler die Stimmung in der Bevölkerung wieder. „Die Leute kommen und wollen unterschreiben.“ 70 Unterschriften konnte er Bürgermeister Böhling am Rande der Sitzung überreichen.

Die Resolution des Rates wird an das Bundesministerium für Verteidigung, das Bundesamt für Wehrverwaltung, die Wehrbereichsverwaltung Nord, an den Landkreis Friesland und an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Region weitergeleitet.

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Bild Widerstand gegen die geplante Abholzung: Der Rat der Stadt versammelte sich am Forsthaus zu einer Sondersitzung, um mit einer Resolution den Erhalt wichtiger Teile des zweitältesten ‚angelegten’ Waldes Deutschlands einzufordern.

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