Heimatverein wächst weiter

80-jähriges Bestehen gefeiert

090615_jewo Da hatte Gabriele Böhling gestern gut lachen: Bei der Festveranstaltung zum 80-jährigen Jubiläum des Heimatvereins Schortens im voll besetzten Bürgerhaus vermeldete die Vorsitzende schon wieder eine Steigerung der Mitgliederzahlen.

Seit Anfang des Jahres hat der Verein einen rapiden Mitgliederzuwachs um 50 Prozent erlebt. „Mir ist um eine gute Zukunft für den Heimatverein nicht bange“, erklärte Gabriele Böhling, die erst in diesem Jahr den Vorsitz übernommen hat.

Man habe bewusst neue Wege beschritten, um dem fortschreitenden Mitgliederschwund und der Überalterung des Vereins entgegenzuwirken. Durch intensive und persönliche Mitgliederwerbung wuchs der Verein in den vergangenen Monaten um 100 Mitglieder von 216 im Januar diesen Jahres auf nunmehr 316.

Noch beim Festakt gab es weitere Beitrittserklärungen. Als 300. Mitglied wurde Frauke Baumann geehrt. Die 36-Jährige, heute wohnhaft in Wilhelmshaven, die als Einzelhandelskauffrau in Schortens tätig ist und hier auch aufwuchs, hat eine starke Bindung an die Stadt. „Mich interessiert die Geschichte von Schortens sehr, und durch meine Mitgliedschaft kann ich einen Beitrag dazu leisten, dass die Geschichte bewahrt wird“, erklärte sie im Gespräch mit dem Wochenblatt.

Der Heimatverein war im Sommer 1929 von Karl Bock ins Leben gerufen worden. Sechs Männer standen an seiner Seite. Damals hatte es entsprechende historische Funde gegeben, und Karl Bock war sogar selber an Grabungen beteiligt. Der Krieg brachte die Aktivitäten des Vereins zum Erliegen, danach war es ganz wesentlich Hans-Wilhelm Grahlmann zu verdanken, dass die bereits erarbeiteten Dinge erhalten wurden. Aber erst 1956 regte der damalige Bürgermeister Emil Martsfeld eine Neugründung des Vereins an, der Heimatverein nahm erneut die Arbeit auf, 16 Mitgliedern verzeichnete man damals.

1989 zählte der Verein schon einmal rund 300 Mitglieder, danach bröckelten die Zahlen aber wieder – bis jetzt. Heute verfolge der Verein das gleiche Ziel wie in den vergangenen Jahren, nämlich im wesentlichen, die Geschichte der Stadt Schortens zu bewahren, zusätzlich auch die Geschichte des ostdeutschen Heimatgutes, denn in Schortens haben viele Vertriebene eine neue Heimat gefunden. Und auch die Pflege der plattdeutschen Sprache sei eine wichtige Aufgabe des Heimatvereins, so Gabriele Böhling.

Die Wege des Heimatvereins seien jedoch stark in der Veränderung begriffen. Wichtig sei es, sich verstärkt jungen Menschen und ihren Interessen zu öffnen. So sei es zum Beispiel auch eine Möglichkeit, Studenten einen Anreiz zur Zusammenarbeit zu geben.

Mit Regina Rüdebusch, einer jungen Doktorandin, die sich mit der Geschichte von Olympia beschäftigt, ist ein erster Schritt getan. Bürgermeister Gerhard Böhling unterstrich, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sei, um eine positive Zukunft zu gestalten. „Ich bin sicher, dass der Verein mit seinen vielen aktiven Mitgliedern eine erfolgreiche Zukunft haben wird.“

Beim Festakt, der musikalisch durch das 1. Akkordeonorchester Schortens einen sehr schwungvollen Anstrich bekam, wurden auch langjährige Mitglieder geehrt: Helmut Gerdes, Hanna Goers, Josef Klein, Erich Körber, Alma Popken und Rudolf Rabe sind seit 20 Jahren dabei, Anita Buck, Wilma Dirks, Anna und Ernst Sannemann, Margret Vogt und Käthe Willms sind seit 25 Jahren Mitglied. Sie erhielten Urkunden und Blumenpräsente.

Quelle

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