Heimathaus

Dauerausstellung der »Ostdeutschen Kultur- und Heimatstiftung Schortens«

In Anbetracht der Tatsache, dass die Sammlung viele Gegenstände aus der Heimat der ostdeutschen Vertriebenen enthält, deren zweite Heimat die Gemeinde Schortens wurde oder deren Nachkommen unsere Bürger sind, hat der Heimatverein Schortens die Betreuung dieser Sammlung im Rahmen einer am 3. Juli 2003 gegründeten »Ostdeutschen Kultur- und Heimatstiftung Schortens« übernommen. Eigentümerin der kommunalen Stiftung ist die Stadt Schortens.

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Als Vertreter der ostdeutschen Landsmannschaften sah der Bund der Vertriebenen es als eine der wichtigsten Aufgaben an, ostdeutsches Volksgut zu bewahren und das Kulturerbe der nachfolgenden Generation weiter zureichen. In den Heimatstuben wurden alle Gegenstände und Papiere zusammengetragen, die in einem Zusammenhang mit den Vertreibungsgebieten stehen.

An zentraler Stelle der Gemeinde Schortens kommen Haushaltsgegenstände, Teile typischer Volkskleidung (Trachtenstücke), Urkunden jeglicher Art wie Tauf-, Geburts- und Sterbeurkunden, Lehr-, Gesellen- und Meisterbriefe, Briefumschläge aus Ostdeutschland, Ansichtskarten, Bücher, Andenken aller Art an Ausflüge, religiöse Gegenstände wie Gesangbücher, Bibeln und Andachtsbetbildchen, Porzellane und Gläser, Aufzeichnungen wie Tagebücher, wichtige alte Fotografien aus den Provinzen Ostpreußen, Westpreußen,Pommern, Posen, Ostbrandenburg, Schlesien und Sudetenland zur Ausstellung.

Adresse

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Heimathaus Schortens
Jadestraße 8
26419 Schortens
(Karte und Anreiseplanung)
 
Ansprechpartner: Johannes Peters Festnetznummer 04461 80640
 
 

Öffnungszeiten

Mittwoch und Freitag 15.00 – 17.00 Uhr (wegen Sonderausstellungsvorbereitungen bitte vorab in jedem Fall fernmündlich abstimmen)

Außerhalb der Öffnungszeiten sind Führungen nach besonderer Vereinbarung unter Festnetznummer 04461 80640 möglich.

Vereinbarung zur Nutzung des Heimathauses mit der Stadt Schortens vom 30. Juli 1993


Die Ausstellungen des Heimatvereins

Über Ausstellungen der »Freunde des Altertums der Gemeinde Schortens« ist nichts bekannt. Nach der Wiedergründung 1956 fehlte es noch allenthalben an Wohnraum, so dass an eine eigene Räumlichkeit für einen Verein nicht zu denken war. Ausstellungen konnten nur über kurze Zeit in öffentlichen Gebäuden aufgebaut und gezeigt werden. Entsprechend selten wurden Ausstellungen zusammengetragen, wie etwa bei der 400-Jahrfeier der Ortschaft Heidmühle.

Das erste Vereinsdomizil des Heimatvereins Schortens HVS war ab 1977 ein Raum im alten Rathaus Sillenstede, wo im selben Jahr eine kleine Dauerausstellung über Sillenstede eingerichtet wurde. 1982 kam ein kleiner Versammlungsraum in dem Gemeinde-Pavillon hinter dem Rathaus in Heidmühle dazu. Dort waren bis zum Abriss im September 1987 ein paar historische Exponate in einer Schrankvitrine untergebracht.

Die öffentliche Darstellung der Ortsgeschichte hat für das Identiätsbewußtsein der Gemeindebürger, aber auch für die touristische Werbung einen nicht zu unterschätzenden Wert. Diese Erkenntnis war wohl auch ausschlaggebend für die Planung einer Heimatstube im Obergeschoß des neuen Bürgerhauses Schortens im Jahre 1985.

Gemeindedirektor Otto Meins hatte vorgesehen, dass der Heimatverein den nördlichen Giebelraum mit einer heimatkundlichen Ausstellung ausgestaltete. Nach der Fertigstellung 1986 entschied aber der neue Gemeinderat anders, nämlich dem HVS einen Teil der Ostdeutschen Heimatstuben, in dem der Bund der Vertriebenen eine sehr umfangreiche ostdeutsche Sammlung präsentierte, anzubieten. Immerhin ein öffentlicher Raum!

Im Februar 1987 wurde das neue Bürgerhaus eingeweiht, und im Juni konnte eine vom Altvorsitzenden Erhard Harms konzipierte ortsgeschichtliche Dauerausstellung mit folgenden Themen präsentiert werden: das mittelalterliche Schortenser Gräberfeld, der Lübbenstein, das Kloster Oestringfelde, die alte Heidemühle, der Wolfsgalgen, das Schortenser Wunderpferd, der Heimatforscher Carl Woebcken, der Heimatmaler Eden-Sillenstede und die »Freunde des Altertums der Gemeinde Schortens«. Daneben wurden häufig kleine Wechselausstellungen gezeigt.

Im Jahre 1992 mussten die Heimatstuben des HVS und des BdV der Erweiterung der Gemeindebücherei im Bürgerhaus weichen. Sie zogen in das von der Gemeinde Schortens für den Ausstellungszweck umgebaute Haus Jadestraße 8 um. Die Leitung lag bis 1992 in den Händen von Hilde Thaden, bis 2008 bei Bogedan Grahlmann, bis 2009 bei Hans-Jürgen Mrotzek und ab 2010 bei Ilse Detjen und Peter Homfeldt. Durch vielfache Ausstellungen hat sich das Heimathaus in der Öffentlichkeit etabliert, wenngleich der tägliche Zugang für die Bürger, wie er im Bürgerhaus gegeben war, bei weitem nicht erreicht werden kann.

Im Jahre 2003 wurde der HVS in die Pflicht genommen, als der Bund der Vertriebenen sich -aus Mangel an jüngeren Mitgliedern- auflöste und die Frage im Raum stand, was aus der ostdeutschen Sammlung, die von dem Heimatforscher Dr. Julius Graw in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen worden ist, werden solle.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Sammlung viele Gegenstände aus der Heimat der ostdeutschen Vertriebenen enthält, deren zweite Heimat die Gemeinde Schortens wurde oder deren Nachkommen unsere Bürger sind, hat der HVS die Betreuung dieser Sammlung im Rahmen einer am 3. Juli 2003 gegründeten »Ostdeutschen Kultur- und Heimatstiftung Schortens« übernommen. Eigentümerin der kommunalen Stiftung ist die Stadt Schortens.

Für die Bereitstellung des »Heimathuus« in der Jadestraße gebührt der Gemeinde Schortens der Dank der Heimatfreunde und die Anerkennung aller Bürger!


Orte, Daten und Themen der Ausstellungen

I. An wechselnden Orten vor der Eröffnung der Heimatstuben im Bürgerhaus 1987

18. -20. August 1961 Ortsgeschichtliche Ausstellung in der Volkshochschule Heidmühle im Park anlässlich der 400-Jahrfeier der Ortschaft Heidmühle (Paul Bräuer)

18.Oktober 1969 Ausstellung des heimatkundlichen Arbeitskreises im Dorfgemeinschaftshaus Schortens (Thema unbekannt)

1. November 1969 »Der Heimatmaler Artur Eden zeigt aus seinem Schaffen eine Auswahl von Bildern mit hiesigen Motiven« beim Güstkinnelbeer in der Gastwirtschaft Warntjen, Heidmühle

7. November 1970 »Eine kleine heimatkundliche Ausstellung zeigt interessante Dinge aus früheren Tagen« Güstkinnelbeer bei Warntjen

13. November 1971 »Der Wolfsgalgen«, Güstkinnelbeer bei Warntjen

10. November 1973 Volkskundliche Ausstellung von Ostfriesland-Friesland (Bog. Grahlmann), Güstkinnelbeer bei Warntjen

14.-23. Dezember 1973 »Waffen, Gräber und Keramik«, archäologische Ausstellung mit Mag. Hartmut Rötting im Dorfgemeinschaftshaus. Die Exponate sind Funde von mittelalterlichen Siedlungen und Gräbern zwischen Cleverils und Schortens

Dezember 1974 »Aus der bisher unbekannten Schortenser Geschichte des 6. bis 12. Jahrhunderts«. Funde aus dem Schortenser Gräberfeld, Mag. Hartmut Rötting, im Dorfgemeinschaftshaus

Dezember 1977 »800 Jahre Sillenstede im Evangelischen Gemeindehaus Sillenstede«. Die Ausstellung wurde anschließend teilweise als Dauerausstellung in der Heimatstube Sillenstede übernommen

4. November 1978 »Heimat-Motive in Öl« der Hobby-Malerin Minchen Scherf, Güstkinnelbeer bei Warntjen


II. Im Bürgerhaus seit dessen Einweihung im Febr. 1987 bis zum Umzug in das Heimathaus im Dezember 1992 unter Leitung von Käthe Willms und Hilde Thaden

12. Aug. – 30. Sept. 1987 »Seefahrer-Souvenirs der Jahrhundertwende«  (Bogedan Grahlmann)

Dez. 1988 – 15. März 1989 »Spielzeug aus alten Zeiten«

1. April – Mai 1989 »Rund um das Teetrinkene«

Juni – August 1989 »Aus der guten alten Schulzeit«

8. – 21. September 1989 »Alter Schmuck«

1. Dez. 1989 -28. Febr. 1990 »Altes Porzellan aus dem 18. und 19. Jahrhundert«

1. März – 29. Juni 1990 »Schortenser Trachtenpuppen« (Edith Baust)

2. Juli – 31. Okt. 1990 »Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände aus vergangener Zeit«

1. Nov. 1990 – Feb. 1991 »Handarbeiten aus Urgroßmütter und Großmütter Zeiten«

3. März – 30. April 1991 »Historische Ansichtskarten des Jeverlandes«  (Heinz Wilken, Schoost)

2. Mai – 31. Okt. 1991 »Handbemaltes Porzellan aus einer Schortenser Hobby-Werkstatt« (Ursula Sass)

1. Nov. 1991 – 31. Jan.1992 »Bastelarbeiten aus Holz«  (Holzspielzeug gebastelt von Johann Rose)

1. März – Aug. 1992 »Schlesische Keramik in Friesland«  (gemeinsam mit BdV, Dr. Julius Graw)

16. Dez. 1992 Umzug der Heimatstuben in das Heimathaus in der Jadestraße 8

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III. Im Heimathaus in der Jadestraße seit der Eröffnung am 26.September 1993 bis 1999 unter Leitung von Hilde Thaden

26. Sept.1993-Dez. 1994 »Schlesische Porzellane in Friesland« (gemeinsam  BdV, Julius Graw)

26. Sept. – Dez. 1993 »Die Geschichte der Heidemühle«

1. Juli -30. Sept. 1994 »Das Leben und literarische Werk von Alma Rogge.- Zum 100-jährigen Geburtstag der niederdeutschen Schriftstellerin am 24.7.1994«

29. Jan. – 31. Dez. 1995 »Die Geschichte des Klosters Oestringfelde«

29. Jan. – 30. Juni 1995 »Silberhochzeit -einst und jetzt«

2. Juli – 20. Dez. 1995 »Bibeln« (Pastor H.-G. Fritzsche)

4. Feb. – 9. Mai 1996 »Uhren -Begleiter in unserem Alltag«

4. Feb. – 15. Juni 1996 »Der Klosterpark und seine historischen Stätten«

23. Juni -31. Dez. 1996 »Schortens vor 50 Jahren: Heimatvertriebene und Einheimische in Not«
(Heino Albers gemeinsam mit Julius Graw, BdV)

2. Feb. -31. Dez. 1997 »Die Geschichte um Barkela«  (Hilde Thaden und Hans Peters, Grafschaft)

2. Febr. -30.Juni 1997 »Alte Schulbücher«

14. Aug. -31. Dez. 1997 »Der Heimatforscher Georg Janßen. Zum 50. Todestag.«

15. März -18. Okt. 1998 »Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Schortens«
(Heino Albers)

26. Sept. -31. Dez. 1998 »Brauchtum«

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IV. Im Heimathaus von 1999 bis 2008 unter Leitung von Bogedan Grahlmann

28. Feb. – 1. Sep. 1999 »Alltägliches von Seefahrt und Seefahrern«

5. Sept. – 20. Nov. 1999 »Die Gemeinde Schortens auf alten Ansichtskarten«

22. Nov. – 15. Dez. 1999 »Alter Christbaumschmuck«

27. Feb. – 31. Aug. 2000 »Alte Tabakpfeifen und Rauchutensilien aus dem 19. Jahrhundert«

15. Sep. – 15. Dez. 2000 »Hiddels, ein Ort am Schwarzen Brack«

4. März -15. Dez. 2001 »Die Notjahre in Friesland u. Wilhelmshaven zwischen 1945 und 1950«

26. Sept. -30. Nov. 2001 »Plattdüütsch – een Spraak stellt sik vör«  (Institut für niederdeutsche Sprache, Bremen)

10. März -27. Nov. 2002 »Flucht u. Rettung über die Ostsee 1945«  (HVS und BdV)

09. März – 31. Aug. 2003 »50 Jahre Kramermarkt in Heidmühle«

22. Sept. – 5. Dez. 2003 »100 Jahre alte Lithographien zeigen Ansichten aus Oldenburg und Ostfrieslande«  (Heinz Wilken, Schoost)

14. März -16. Aug. 2004 »Friesische Lachtaubenhäuser«

19. Aug. -1. Okt. 2004 »Buddelschiffe«

17. Okt. – Dez. 2004 »Die Gemeinde Schortens als Gewerbestandort 1929-2004«

19. März 2005 »Sonderausstellung „Verdun“«

29. April 2007 »Sonderausstellung „Entwicklung der Schulen in Schortens«

Anfang April 2008 »Schlesien – die alte Heimat vieler Schortenser Bürger«

22.04.09 um 16.00 Uhr, Eröffnung der Olympia-Dauerausstellung im Technologie-Zentrum-Nordwest in Roffhausen (TCN) (Alfred Amman,Regina Rüdebusch, und Peter Homfeldt)

V. Im Heimathaus seit 2010 unter Leitung von Peter Homfeldt und Ilse Detjen

30. Okt- 27. Nov 2011 »Die Gebeine des Klosterparks« (Regina Rüdebusch, Heino Albers, Peter Homfeldt) – Programm

22. Sep. – 20. Okt 2013 »Omas Waschtag« (Heino Albers, Peter Homfeldt, Ilse Detjen) – Programm


Haben Sie eine Idee für die Thematik einer Ausstellung oder besitzen Sie Exponate?

… wir freuen uns auf Ihren Hinweis >> Kontaktaufnahme

Quelle: Festschrift und das Heimatbuch “75 Jahre Heimatverein Schortens 1929 – 2004
Bilder: 09/2009, Michael Kunz

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